Ziele des ArbeitnehmerInnenschutzes
Nicht erst dann handeln, wenn die Erkrankung schon vorhanden oder der Unfall schon passiert ist: Der Gesetzgeber verlangt Maßnahmen zur Prävention.
In der Regel handelt es sich bei Berufskrankheiten um chronisch verlaufende Erkrankungen, die eindeutig auf eine bestimmte Ursache zurückzuführen sind. Meist entstehen sie aufgrund von gesundheitsgefährdenden Arbeitsverfahren oder der Verwendung von gefährlichen Arbeitsstoffen. Am bekanntesten ist die „Staublunge“ welche durch Inhalation von Staub und dessen Ablagerung in der Lunge entsteht. Oftmals auftretend sind auch Hauterkrankungen (Ekzeme) welche durch den direkten Kontakt mit Arbeitsstoffen entstehen. Kurz gesagt ist eine Berufskrankheit eine Schädigung der Gesundheit durch die berufliche Tätigkeit.
Welche Erkrankungen als Berufskrankheiten anerkannt werden, ist in der Berufskrankheitenliste in der 1. Anlage des Allgemeinen Sozialversicherungsgesetztes (ASVG) festgeschrieben. Derzeit gibt es in Österreich 53 verschiedene Berufskrankheiten.
Neben dem Arbeitsunfall ist auch die Berufskrankheit von der gesetzlichen Unfallversicherung gedeckt. Eine Berufskrankheit muss vom Arzt oder Arbeitgeber mit dem Formular „Berufskrankheit“ dem zuständigen Träger der Unfallversicherung (oft der AUVA) gemeldet werden. Bestätigt sich anschließend, dass eine Berufskrankheit vorliegt, werden Betroffene durch den Unfallversicherungsträger entschädigt. Das bedeutet konkret, dass auf Kosten des Unfallversicherungsträgers Umschulungen, Ausbildungen usw. in Anspruch genommen werden können. Ist eine beruflich bedingte Erkrankung nicht in der Liste angeführt, kann sie unter bestimmten Bedingungen dennoch über die so genannte Generalklausel anerkannt werden. Ausschlaggebend für eine Anerkennung ist in jedem Fall, dass der Zusammenhang von beruflicher Tätigkeit und Erkrankung eindeutig nachgewiesen werden kann.
Gesetzliche Grundlagen
Betrachtet man die Statistik über die Zahl der Berufskrankheiten der AUVA, so zeigt sich ein leicht sinkender Verlauf. Seit Jahren steht die Lärmschwerhörigkeit an der Spitze der Berufskrankheiten. Die Zahl der anerkannten Infektionskrankheiten ist 2020 enorm angestiegen, sie sind an zweite Stelle gerückt. Die der anerkannten Hauterkrankungen ist gesunken, sie sind in diesem Jahr an vierter Stelle gereiht
Quelle: Auszug Statistik 2020
Die tatsächliche Zahl der beruflich bedingten Krankheiten ist aber um ein Vielfaches höher, weil einerseits nur ein Teil der durch Arbeit ausgelösten Erkrankungen als Berufskrankheiten anerkannt werden und andererseits der Zusammenhang von Arbeitsbelastung und Krankheit nicht erkannt wird.
TIPP
Die Liste der Berufskrankheiten finden Sie hier. Kontaktieren sie ihren Arbeitsmediziner bei Verdacht auf eine Berufskrankheit!
Berufskrankheiten sind Gesundheitsschädigungen, die durch die Arbeitsbedingungen verursacht werden. Arbeitsbedingte Erkrankungen sind schwieriger zu erfassen als Berufskrankheiten, weil sie zumeist nicht auf eine, sondern auf mehrere Ursachen zurückzuführen sind. So ist beispielsweise nicht feststellbar, ob ein Bandscheibenvorfall durch Fehlbelastungen am Arbeitsplatz oder in der Freizeit verursacht wurde. Die Betroffenen erhalten in solchen Fällen keine Leistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung.
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