Junger Mann sitzt in Pappkarton
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23.3.2023

Erhebung zu den Studenten-WGs 2022: Mini-Bude zum Maxipreis

Das Leben wird immer teurer. Und die Wohnkosten? Kaum noch zu bezahlen, auch für Studierende. Bis zu 55,96 Euro pro Quadratmeter (!) wurden 2022 für WG-Zimmer verlangt. Die Durchschnittpreise pro Zimmer stiegen von 424,57 auf 459,34 Euro. Soweit die aktuelle Erhebung der AK Tirol.

Können Sie sich vorstellen, dass für ein Zimmer in einer Studenten-WG eine Brutto-Miete pro m2 von stolzen 55,96 Euro (!) verlangt wird? Macht 671,50 Euro für ein 12-m2-Kammerl! 1.664 Inserate zu WG-Zimmern in Innsbruck wurden von den AK Wohnrechtsexperten im Jahr 2022 gesichtet* und analysiert. Aber dieses Angebot für Vill brach im Hinblick auf die Brutto-Mieten pro m2 alle bisherigen „Rekorde“.Auch die Brutto-Mieten (ohne Bezug auf m2) rangieren auf hohem Niveau: Die mit 890 Euro höchste Miete wurde für eine Studenten-Bude in Wilten (2021: 950 Euro) verlangt, gefolgt von 800 Euro in Innsbrucks Innenstadt (2021: 770 Euro) bzw. Hötting West (2021: 660 Euro) und 700 Euro in Hötting (2021: 660 Euro). Der Bruttodurchschnittspreis für ein Zimmer stieg weiter – von 424,57 Euro (2021) auf 459,34 Euro. Ein Ende der Entwicklung ist nicht in Sicht.

Fakt ist: Die steigenden Preise für Nahrung, Energie oder Wohnen machen immer mehr Menschen zu schaffen. Während in Innsbruck kaum noch leistbarer Wohnraum zu finden ist, werden viele Wohnungen zimmerweise an Studenten vermietet, die ja irgendwo wohnen müssen, um studieren zu können. Bei ihnen werden Unsummen abkassiert, nicht selten auf Kosten der Allgemeinheit, die diese horrenden Mieten wiederum über Beihilfen (siehe links) mitfinanzieren muss.

„Es ist unverständlich, warum einem solchen Mietwucher nicht Einhalt geboten wird. Es kann doch nicht sein, dass gerade die, die unter der Wohnungsnot leiden, mit ihren Steuern Wohnbeihilfen finanzieren, von denen unverschämte Vermieter profitieren. Damit wird das studentische Wohnen zum entscheidenden Preistreiber für die Mieten in Innsbruck“, betont AK Präsident Erwin Zangerl. „Der Studentencampus muss endlich mit Nachdruck angegangen werden. Es drängt die Zeit.“

Mehr Infos gibts bei den AK Wohnrechtsexpert:innen unter 0800/22 55 22 − 1717.

Grafik zu den Preisen nach Stadtteilen
© Grafik: AK Tirol

PREISERHEBUNG

Teures Pflaster für Studierende

Ein Jahr lang* haben Wohnexperten der AK Tirol insgesamt 1.664 Inserate gesichtet, in denen Zimmer in Wohngemeinschaften bzw. WG-taugliche Wohnungen in Innsbruck angeboten wurden. So entstand ein Überblick über die Angebots- und Preissituation in den einzelnen Stadtteilen. Klarerweise richten sich die Preise nach dem Angebot und der Nähe zur Universität: Die Maximalpreise für ein durchschnittlich großes Zimmer bewegen sich so von 890 Euro (Wilten) bis hin zu 495 Euro (Olympisches Dorf). Generell gilt: In vier Stadtteilen sanken die durchschnittlichen Mieten für einen WG-Platz geringfügig zwischen 0,76 und 2,14 %. In den übrigen Stadtteilen stiegen die Mietpreise zwischen 0,6 % und 11,30 %, wobei diese in den Stadtteilen Saggen, Reichenau und Mühlau am stärksten gestiegen sind. Innsbruck zählt damit auch beim studentischen Wohnen österreichweit zu den teuersten Städten.

* 
für Innsbruck Stadt, 
Erhebungszeitraum Jänner bis Dezember 2022

Mietzinsbeihilfe

Mietzinsbeihilfe kann in Innsbruck erst nach Ablauf einer Wartefrist beim Stadtmagistrat beantragt werden. Österreichische Staatsbürger und Unionsbürger müssen vor Antragsstellung durchgehend zwei Jahre mit Hauptwohnsitz in Innsbruck gemeldet sein, Drittstaatsangehörige mindestens fünf Jahre.
An Studierende wird in Innsbruck im Fall einer sozialen Bedürftigkeit und bei Vorliegen eines Mietvertrags für das gesamte Wohnobjekt eine Beihilfe gewährt.
Das Land Tirol hat kürzlich ein „7-Punkte-Wohnpaket“ vorgestellt, das mit Juni 2023 in Kraft treten soll und eine deutliche Verbesserung der Bestimmungen der Wohn- und Mietzinsbeihilfe vorsieht.

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