
Betrug, wohin man klickt: AK Tirol warnt vor Online-Kriminalität!
Ein 72-jähriger Tiroler verliert 200.000 Euro durch Investmentbetrug, eine 59-jährige Innsbruckerin wird Opfer einer Love-Scam-Attacke mit einem Schaden von rund 500.000 Euro! Die Konsumentenschutz-Profis der AK Tirol warnen vor dreisten Fallen, die die Opfer teuer zu stehen kommen können.
Er war auf der Suche nach einer Anlageform für sein Erspartes, als sich der Pensionist, 72, auf einer angeblichen Investmentplattform mit Namen, eMail-Adresse und Mobiltelefonnummer registrierte. Schon kurz darauf meldete sich eine „Brokerin“ und versprach hohe Gewinne, wenn er sein Geld bei ihr anlegen würde. Vorsichtig startete er mit kleineren Beträgen – und glaubte, eine gute Phase an der Börse erwischt zu haben. Denn die Kurse stiegen schnell und sein Geld wurde rasant mehr, wie er auf den täglichen Grafiken („Charts“) sehen konnte, die ihm die angebliche Anlageberaterin übermittelte. Gepackt vom Profitfieber, wollte er mehr.
Was er nicht wusste: Die angeblichen Kursgewinne waren frei erfunden. Als er sich diese auszahlen lassen wollte, war die Täterin nicht mehr erreichbar und das Geld verschwunden. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits 200.000 Euro überwiesen.
Die „Liebe des Lebens“
Die „Liebe ihres Lebens“ wiederum erhoffte sich eine Innsbruckerin in jenem attraktiven US-Arzt, der für die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ in Afrika unterwegs sein wollte. Ein Foto von sich sandte er gleich beim ersten Chat. Eine Google-Suche spürte einen Arzt mit diesem Namen tatsächlich im Boston Medical Center in Massachusetts auf und das dortige Mitarbeiterfoto stimmte exakt überein.
Was die Frau nicht ahnte: Das Foto war genau von dieser Homepage des Klinikums kopiert und in betrügerischer Weise verwendet worden. Der oder die Täter im Hintergrund blieben verborgen.
Nach einer Zeit, in der diese Vertrauen zu ihrem Opfer aufbauten, die Chats intimer wurden und der „Arzt“ ihr immer wieder die große Romanze verhieß, wenn er dann von Afrika nach Europa kommen würde, steckte er plötzlich in „riesigen Problemen“ und benötigte Geld, das er aus den USA wegen der strengen Geldwäscheauflagen angeblich nicht so schnell bekommen konnte. Er bat um Hilfe. Wie paralysiert von den seit Wochen auf sie einwirkenden Liebesschwüren, überwies die Tirolerin den ersten großen Geldbetrag – noch mehrere sollten folgen.
Bis sie den Betrug realisiert und Anzeige bei der Polizei erstattet hatte, war bereits ein Schaden von etwa 500.000 Euro entstanden. Der verliebte Arzt – den es nie gab – war nicht mehr erreichbar.
Trifft es nur Leichtgläubige?
Viele Opfer sagen hinterher: „Wenn ich von sowas früher gelesen habe, dann habe ich darüber gelacht, wie blöd manche Leute sind, und ich hätte nie geglaubt, das mir selbst so etwas auch passiert.“
Aber es trifft keinesfalls nur Leichtgläubige. Die Täter:innen sind meist psychologisch sehr gut geschult und trainieren perfekte Antworten auf Fragen von zunächst skeptischen Opfern. Sie sind darauf spezialisiert, sehr schnell herauszufinden, worauf ihr jeweiliges Opfer gut anspricht und sich leicht manipulieren lässt.
Zuerst nachdenken!
- Was zu schön klingt, um wahr zu sein, ist es auch.
- Sofort mit anderen über solche Kontaktaufnahmen zu sprechen hilft, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen.
- Es kann jede:n treffen – zur richtigen Zeit und mit der richtigen Masche.
Bei Fragen und Problemen helfen die Profis vom Konsumentenschutz der AK Tirol unter Tel. 0800/22 55 22 - 1818!
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