Grundnahrungsmittel: Preise stiegen teils enorm!
Zucker wurde seit 2022 um 60 % teurer, Maiskeimöl um 48 %. AK Zangerl fordert: "Intransparenz bei Preisentwicklung muss dringend behoben werden!"
Regelmäßig vergleicht die AK Tirol grenzübergreifend die Preise bei identen Markenlebensmitteln. Auch die aktuelle Erhebung hat den Österreich-Aufschlag wieder bestätigt. Die wichtigsten Ergebnisse finden Sie hier!
Fakt ist: Obwohl viele Produkte in Österreich und Deutschland ident angeboten werden, müssen Konsumenten bei österreichischen Anbietern für viele Artikel oft ein Vielfaches dessen bezahlen, was die Waren bei deutschen Anbietern kosten.
Deshalb hat die AK Tirol auch heuer wieder online eine vergleichende Preiserhebung bei Lebensmitteln bei drei österreichischen (Billa, Interspar, MPreis) und zwei deutschen Anbietern (Globus, REWE) durchgeführt.
Kauft man in Deutschland jeweils die teuersten Markenartikel (178,13 Euro), so kommt man in Summe immer noch billiger, als wenn man die günstigsten Produkte bei den österreichischen Anbietern kaufen würde (207,11 Euro).
Insgesamt waren 43 der 48 erhobenen Artikel in Österreich (teils eklatant) teurer als in Deutschland.
Bei den angegebenen Preisen handelt es sich um Inklusivpreise, das heißt, dass der entsprechende Umsatzsteuersatz in den österreichischen und deutschen Produkten enthalten ist. Die Umsatzsteuersätze sind in Österreich und Deutschland annähernd gleich.
Die Erhebung wurde vom 21. Mai 2024 bis 22. Mai 2024 durchgeführt, und zwar online in Österreich bei Interspar, Billa und MPreis sowie online in Deutschland bei Globus und REWE.
Die Erhebung erfolgte auf Basis gänzlich identer Produkte. Der Warenkorb umfasste 48 Artikel von Getränken bis Teigwaren. Alle Preise wurden ohne Berücksichtigung von Mitglieds- und Kundenkarten erhoben, auch Mengenrabatte wurden nicht miteinbezogen. Es wurde der Preis zu Grunde gelegt, den ein Konsument für ein Produkt an dem Tag der Erhebung bezahlen hätte müssen (Aktionspreise wurden berücksichtigt).
AK Präsident Erwin Zangerl: „Die aktuelle AK Erhebung bestätigt einmal mehr den Österreich-Aufschlag. Auch eine Untersuchung der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat dies mittlerweile bestätigt – der Österreich-Aufschlag bei den Lebensmittelpreisen ist Fakt: Die internationale Lebensmittelindustrie differenziert nach Ländern und verrechnet dem Lebensmitteleinzelhandel in Österreich für gleiche Produkte höhere Preise als etwa in Deutschland. Deshalb fließt viel Geld ins benachbarte Ausland und ich verstehe nicht, warum sich die Wirtschaftskammer hier nicht stark macht und endlich diesen Abfluss stoppt. Es ist unverständlich, dass diese Praktiken in einem gemeinsamen europäischen Wirtschaftsraum überhaupt toleriert werden.“ Zangerl fordert in diesem Zuge die Wirtschaftskammer auch auf, sich einzusetzen, diesen Abfluss zu stoppen, da dadurch lediglich die deutsche Wirtschaft gestützt wird, während im Inland die Kaufkraft sinkt.
Eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) im Auftrag von AK und ÖGB zeigt zudem, dass die Faktoren hinter den Preissteigerungen in Österreich teilweise im Dunkeln liegen. „Es muss jetzt endlich gehandelt werden, bevor es zu einem Wohlstandsverlust mit unabsehbaren Folgen für die Zukunft des Landes kommt“, warnt Zangerl.
Alle Details finden Sie in der Tabelle in der rechten Spalte als Download.
Die konkreten Umstände, die für die höheren Preise in Österreich verantwortlich sind, müssen endlich transparent gemacht werden. Ebenso ist eine laufende Preiskontrolle mittels einer Preisdatenbank sicherzustellen, in welche alle an der Wertschöpfungskette Beteiligten verpflichtend ihre Kosten bzw. Preise einmelden müssen. Auch ein regelmäßiges „Preis-Monitoring“ würde helfen, Auffälligkeiten rasch zu erkennen und entsprechende Schritte einzuleiten. Insbesondere ist auch die Preispolitik der internationalen Markenartikelindustrie unter die Lupe zu nehmen und auf mögliche Wettbewerbsverstöße zu untersuchen.
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