Grundnahrungsmittel: Die Preise steigen weiter
Die AK Tirol fordert die Wiedereinführung amtlicher Preisregulierungen. Reis, Kartoffeln, Milch und andere Lebensmittel wurden schon wieder teurer.
Regelmäßig vergleicht die AK Tirol grenzübergreifend die Preise bei identen Markenlebensmitteln. Weil viele Lebensmittelmärkte ihre Waren mittlerweile auch im Internet anbieten, wurde der Preisvergleich auch heuer wieder in den Online-Shops der Geschäfte durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen: Das Preisgefälle zwischen Österreich und Deutschland ist nach wie vor enorm. „Hier werden die Tirolerinnen und Tiroler von Konzernen, die sich den österreichischen Markt aufteilen, schlicht und einfach abgezockt. Wir haben diesen Umstand auch bei unserem Treffen mit Minister Rauch vergangenen Freitag klar dargelegt und hoffen, dass es hier endlich im Sinne der heimischen Kunden zu einer Lösung kommt. Die Preise müssen endlich auf einen einheitlichen Stand gebracht werden, denn eine Erklärung, warum der aktuell erhobene Warenkorb in Österreich um über 20 Prozent teurer ist als in Deutschland, gibt es nicht – in Österreich wird man einfach saftig zur Kasse gebeten, das muss endlich ein Ende haben“, so AK Präsident Erwin Zangerl in Richtung Bundesregierung. Zangerl weist auch darauf hin, dass mit dieser Praxis viel Geld ins benachbarte Deutschland fließt, da viele ihren Einkauf mittlerweile in Bayern tätigen.
Fakt ist: Obwohl viele Produkte in Österreich und Deutschland ident angeboten werden, müssen Konsument:innen bei österreichischen Anbietern für viele Artikel oft ein Vielfaches dessen bezahlen, was die Waren bei deutschen Anbietern kosten.
Deshalb hat die AK Tirol auch heuer wieder eine vergleichende Preiserhebung bei Lebensmitteln bei drei österreichischen (Billa, Interspar, MPreis) und drei deutschen Anbietern (Edeka, REWE, Kaufland) durchgeführt.
Durchschnittlich kostete der Warenkorb bei den österreichischen Anbietern 197,67 Euro, bei den deutschen Anbietern 162,66 Euro. Somit muss bei den österreichischen Anbietern im Schnitt um 21,52 % mehr bezahlt werden als bei deutschen Lebensmittelgeschäften.
Kauft man in Deutschland jeweils die teuersten Markenartikel (176,14 Euro), so kommt man in Summe immer noch billiger, als wenn man die günstigsten Produkte bei den österreichischen Anbietern kaufen würde (192,17 Euro).
Insgesamt waren 43 der 51 erhobenen Artikel in Österreich (teils eklatant) teurer als in Deutschland.
Bei den angegebenen Preisen handelt es sich um Inklusivpreise, das heißt, dass der entsprechende Umsatzsteuersatz in den österreichischen und deutschen Produkten enthalten ist. Die Umsatzsteuersätze sind in Österreich und Deutschland annähernd gleich.
Die Erhebung wurde vom 23. Mai 2023 bis 24. Mai 2023 durchgeführt, und zwar online in Österreich bei Interspar, Billa und MPreis sowie online in Deutschland bei Edeka, REWE und Kaufland.
Die Erhebung erfolgte auf Basis gänzlich identer Produkte. Um möglichst viele Produkte vergleichen zu können und somit realitätsbezogene und aussagekräftige Ergebnisse erzielen zu können, wurden auch Artikel in den Test miteinbezogen, welche in nur zwei Online-Shops pro Land erhältlich waren. In diesem Fall wurde der Durchschnittspreis von Preisen aus nur zwei Geschäften berechnet.
Der Warenkorb umfasste 51 Artikel von Getränken bis Teigwaren. Alle Preise wurden ohne Berücksichtigung von Mitglieds- und Kundenkarten erhoben, auch Mengenrabatte wurden nicht miteinbezogen. Es wurde der Preis zu Grunde gelegt, den ein Konsument für ein Produkt an dem Tag der Erhebung bezahlen hätte müssen (Aktionspreise wurden berücksichtigt).
Persönliche Anliegen
Mo - Fr von 8 bis 12 Uhr
Mo von 14 bis 16 Uhr und
Mi von 13 bis 17 Uhr
Telefonische Hilfe
0800/22 55 22 - 1818
Mo - Do von 8 bis 12 Uhr und
von 14 bis 16 Uhr
Freitag von 8 bis 12 Uhr
E-Mail: konsument@ak-tirol.com
Bitte beachten Sie, dass wir Ihnen per E-Mail nur eine erste Orientierung anbieten können.© 2024 AK Tirol | Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck | 0800 22 55 22