Fake Online Shops
Symbolbild © Andrey Popov, adobe.stock.com
13.12.2024

Achtung, beim Online-Shopping lauern gerade vor Weihnachten viele Fallen!

Vor Weihnachten wird besonders oft und viel eingekauft. Manche Branchen machen in der Zeit vor den Feiertagen die größten Umsätze des ganzen Geschäftsjahres. Auch der Online-Handel lockt mit einem riesigen Angebot. Allerdings mischen sich immer öfter Fake-Shops und betrügerische Angebote darunter. Die AK Tirol erklärt die wichtigsten Grundregeln, wie Sie sich davor schützen können, und gibt Tipps für möglichst sicheres Online-Shopping. – Begleitet von einer ganz einfach umsetzbaren Empfehlung für sicheres Einkaufen: den Kauf beim Händler vor Ort.

Onlineshopping-Fallen erkennen und vermeiden

Je länger der weihnachtliche Wunschzettel ist, umso mehr wächst auch die Gefahr beim Online-Shoppen, unseriösen oder betrügerischen Angeboten und Fake-Shops zu begegnen. Wichtig ist zunächst: Internetshopping sollte in Ruhe und ohne Ablenkung passieren – nicht etwa am Handy zwischen zwei Terminen.

So wie das Einkaufen in einem Geschäft Zeit für das Ansehen und die Auswahl der Waren benötigt, erfordert auch der Einkauf im Internet seine Zeit, um die richtige Auswahl eines geeigneten Produkts, aber auch –  und vielleicht noch mehr – eines geeigneten Online-Shops zu treffen und nicht in der Hektik Online-Fallen zu übersehen.

Kurze Checkliste für unseriöse Onlineshops

Wird zum ersten Mal in einem Onlineshop bestellt, dann ist dieser sicherheitshalber zu prüfen, egal wie schön die Webseite gestaltet ist – gerade Fake-Webshops besitzen oft eine recht ansprechende Seitengestaltung mit großen schönen Fotos.

Zunächst ist das sogenannte „Impressum“ zu suchen. Es ist gesetzlich verpflichtend auf jeder Shop-Homepage auszuweisen. Dort stehen der genaue Name des Unternehmens, Kontaktdaten wie Postanschrift, Telefonnummer(n), eMail-Adressen und weitere gesetzliche Angaben. Sind kaum Kontaktdaten vorhanden (z. B. nur ein Webformular für Kontaktaufnahme) oder fehlt das Impressum überhaupt, dann sollte dort besser nicht eingekauft werden.
Dann sollten die Erfahrungen von bisherigen Kunden dieses Shops recherchiert werden – dazu am besten den Namen des Shops gemeinsam mit den Stichwörtern „Erfahrungen“ oder „Rezensionen“ googeln. Am besten mehrere Bewertungsportale aufrufen und verschiedene Bewertungen lesen. Sind nur ganz wenige (sehr gute) oder (noch) überhaupt keine Bewertungen vorhanden, könnte es sich um einen neuen Shop handeln, für den noch keine Kundenerfahrungen vorliegen. Wenige sehr gute Bewertungen könnten auch gefakt sein. Auch die möglichst große Auswahl an Zahlungsmöglichkeiten ist ein wichtiges Kriterium für die Auswahl eines seriösen Shops.


Die Endungen „.at“ oder „.de“ sagen nichts über den Firmensitz aus

Vielfach herrscht der Irrglaube, dass ein Onlineshop, dessen Internetadresse mit .at endet, aus Österreich kommt, oder ein solcher mit „.de“ am Schluss aus Deutschland kommen muss. Daher wundern sich manche, wenn sie ein Paket mit Billigtextilware aus China erhalten, obwohl sie bei einem Internetshop mit Qualität versprechendem deutschen Namen und der Domainendung „.de“ bestellt hatten. Grundsätzlich werden Internetadressen international frei gehandelt. Hier hilft nur der Check des Impressums und der Kontaktdaten. Bei Bestellungen im Nicht-EU-Land Großbritannien z. B. sind oft noch Zollgebühren im Nachhinein zu entrichten, was ein „Schnäppchen“ dann ziemlich teuer machen kann.

Wie bezahlt wird, entscheidet oft über TOP oder FLOP

Die umsichtige Wahl der Zahlungsmethode schützt oft vor einem bösen Erwachen. Bietet ein Shop nur Vorauszahlung an, dann sollten die Alarmglocken schrillen. Sicherer ist die Bezahlung über Zahlungsdienstleister, die einen Käuferschutz anbieten, z.B. Paypal (sollte keine Lieferung erfolgen oder Betrug im Spiel sein, wird im Sinne einer treuhändischen Abwicklung das Geld zurückgebucht).
Am sichersten ist nach wie vor „Kauf auf Rechnung“. D. h. die Ware wird geliefert, kann angesehen, beurteilt und dann – wenn alles passt – bezahlt werden.

E-Commerce-Gütezeichen gibt Sicherheit

Immer wieder werben Onlineshops auch mit „Gütesiegeln“ oder Prädikaten wie „Vertrauenswürdiger Shop“. Hier ist Vorsicht geboten. Manche „Auszeichnungen“ sind frei erfunden. Das österreichische E-Commerce-Gütezeichen stellt hier eine wichtige Ausnahme dar. Onlineshops, die dieses Gütezeichen tragen, werden laufend überprüft und unterwerfen sich genauen konsumentenfreundlichen Regeln und einem Problemlösungsprozess im Streitfall. Das ECG wurde vom Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) im Jahr 2000 gemeinsam mit Wirtschaftskammer, dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft und der Bundesarbeitskammer ins Leben gerufen und hat sich seitdem zum wichtigsten Qualitätssiegel für Onlineshops entwickelt.

Preise vergleichen schützt vor „Schnäppchen“-Fallen!

Ob ein „Mega“-Angebot wirklich „mega“ oder nur „mini“ oder vielleicht sogar grottenschlecht ist, kann erst dann beurteilt werden, wenn Konkurrenzangebote verglichen werden. Preisvergleichsportale wie www.geizhals.at oder www.idealo.at sind hier nützlich. Gibt man ein bestimmtes Produkt in die dortige Suchmaske ein, erhält man viele aktuelle Angebote zum Vergleichen. Zusätzlich erhält man aber auch eine Übersicht über die Preisentwicklung für dieses Produkt im gesamten letzten Jahr und kann den gerade angebotenen „Schnäppchenpreis“ besser beurteilen. Oft können Produkte in den ersten Wochen des neuen Jahres (nach den Feiertagen) deutlich günstiger gekauft werden. Auch ob ein Angebot unrealistisch billig ist, kann mit Hilfe dieser Portale erkannt werden. Fake-Shops unterbieten die Konkurrenz nur scheinbar, wurde nämlich bezahlt, erfolgt im Anschluss keine oder nur eine minderwertige Lieferung und der Kundendienst ist nicht mehr erreichbar.

Der fiese Trick mit dem Post-SMS

Gerade in der Vorweihnachtszeit erwarten viele eine Postlieferung. Das wissen auch Betrüger und senden Massen-SMS oder eMails aus, in denen mitgeteilt wird, dass ein Paket wartet, aber erst zugestellt werden kann, wenn ein kleiner Betrag (z. B. 1 oder 2 Euro) bezahlt wird. Dazu müsse ein Link angeklickt und dann die Kredit- oder Debitkartennummer eingegeben werden. Danach räumen die Täter das Konto leer! Daher: Finger weg! Weder die Post und auch kein Zustelldienst (DHL, DPD, UPS …) versenden Nachrichten mit Links und verlangen Kredit- oder Debitkartendaten!

Augen auf beim Gutscheinkauf!

Noch ein paar Worte zum in den letzten Jahren immer beliebter gewordenen (Verlegenheits-)Geschenk „Gutschein“. Gutscheine sind immer nur so gut, wie das Unternehmen, welches für die Einlösung garantiert. Bei Gutscheinkäufen sollte im Vorfeld recherchiert werden, ob es in der Vergangenheit schon Probleme mit der Einlösung gegeben hat und es ist auch zu bedenken, dass z. B. im Falle der Insolvenz eines Unternehmens Gutscheine oft wertlos werden. Daher gilt auch für Beschenkte: Gutscheine am besten immer so schnell als möglich einlösen!

tipps der ak tirol

  • Für den ersten Einkauf in einem Onlineshop sollte dieser überprüft werden. Gibt es ein Impressum? Sind ausreichend Kontaktdaten zu finden (zumindest Postanschrift, eMail-Adresse, Telefonnummer).
  • Den Shop vor einer ersten Bestellung googlen, am besten mit dem Namen oder der Internetadresse des Shops und dem Stichwort „Erfahrungen“, das hat schon oft vor bösen Überraschungen bewahrt.
  • Vor der ersten Bestellung eine Anfrage an den Kundendienst zu richten (z. B. irgendeine Frage zu einem bestimmten Produkt) zeigt, ob schnell, hilfsbereit und kompetent reagiert wird oder langsam, ablehnend und unkoordiniert. Sollte zweiteres der Fall sein, dann wird das auch im Falle eines Problems rund um die Bestellung erst recht so sein.
  • Das österreichische eCommerce-Gütezeichen bietet Sicherheit beim Einkauf. Die Online-Shops, die diese Gütezeichen tragen, unterliegen strengen Kriterien. Für den Streitfall wird Hilfe angeboten.
  • Größte Vorsicht, wenn Shops nur nach Vorauskasse liefern. Lässt sich ein Kauf auf Rechnung (Vorsicht aber auch bei Abwicklung über Zahlungsdienste wie z. B. Klarna) nicht vereinbaren, ist darauf zu achten, dass ein „Käuferschutz“ eingerichtet ist, z. B. über Dienste wie Paypal, dass also im Fall einer Fehl- oder Nichtlieferung die Zahlung zurückgeholt werden kann.
  • Auch wenn gerade ein Paket erwartet wird, gilt es, kühlen Kopf zu bewahren, wenn ein SMS oder eMail der Post oder eines Zustelldienstes kommt und die Bezahlung eines bestimmten Betrages fordert. Es handelt sich um Betrug. Nichts anklicken, keine Kredit- oder Debitkartennummern bekannt geben.
  • Und auch wenn die Lieferung bei guten Onlineshops oft sehr schnell erfolgt: Am schnellsten geht’s immer noch beim Kauf im stationären Handel vor Ort. Der große Vorteil hier: Die Ware kann unmittelbar angesehen, bei besonders kundenorientierten Händlern kann die Ware auch ausprobiert und getestet werden, außerdem gibt es dort auch eine Fachberatung, die bei Online-Shops meist fehlt. Und super ist auch, dass es keine Probleme mit der Paketzustellung geben kann, weil die Ware ja sofort mitgenommen wird. Bei Weihnachtsgeschenken ist vor dem Kauf am besten noch zu klären, ob das Geschenk umgetauscht werden kann.

Bei Fragen oder Problemen rund um das Weihnachtsshopping beraten und helfen die Konsumentenschutz-Profis der AK Tirol kostenlos unter Tel. 0800/22 55 22 – 1818.

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