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31.01.2024

Förderdschungel Weiterbildung: Die AK informiert und unterstützt

Lebenslanges Lernen heißt: Beschäftigte sollten ihre Ziele im Beruf und damit auch bei der Aus- und Weiterbildung nicht aus den Augen verlieren. Nur: Wie kann man sich das auch leisten? Die AK Bildungsprofis geben einen Überblick über mögliche Förderungen, auch anhand von Beispielen.

Je nach Bildungsmaßnahme gibt es unterschiedliche Unterstützungen und Förderungen. Einen Überblick und Beispiele dazu finden Sie hier. Auskünfte erhalten Sie direkt bei den jeweiligen Bildungseinrichtungen, über Bildungsdatenbanken, über die Förderstellen oder in persönlichen Beratungsgesprächen z. B. bei den Expert:innen der AK Tirol.

Gut zu wissen

Es gibt

  • Unterstützungen bei den Kurskosten, etwa von Land Tirol, AMS und AK Tirol, aber auch von Arbeitgeber:innen.
  • Unterstützungen bei den Lebenshaltungskosten, z. B. durch Bildungskarenz, Studienbeihilfe, Fachkräftestipendium und die Ausbildungsbeihilfe des Landes Tirol.

Vereinbaren Sie gleich eine kostenlose Beratung! Die Expertinnen und Experten der AK Bildungsabteilung helfen gerne unter Tel. 0800/22 55 22 – 1515 oder per eMail an bildung@ak-tirol.com

Beispiel 1: Lehrabschluss nachholen

Es ist nie zu spät für die Ausbildung in einem Lehrberuf! – Das dachte sich auch eine junge Mutter, die ihre Lehre als Pharmazeutisch-kaufmännische Assistentin abgebrochen hatte. Als das Kind den Kindergarten besuchte, entschloss sie sich, ihren Lehrabschluss nachzuholen.

Der Kurs kann bei fristgerechter Beantragung über das Bildungsgeld Update bis zu 50% gefördert werden. Bei Vorliegen des Lehrabschlusses können AK Mitglieder bei Kursen über 90 UE auch noch die Zukunftsaktie beantragen und 30 % bis max. 1.300 Euro der Kurskosten refundiert bekommen. 

Wichtig: Die Kurse müssen vorher im Tiroler Bildungskatalog als förderungswürdig mit dem jeweiligen Logo der Fördergeber aufscheinen.
Bei beiden Förderungen spielt das Einkommen keine Rolle, aber eine gewisse Arbeitnehmerbiographie muss vorliegen. Beim Bildungsgeld update vom Land Tirol ist bei bestimmten Ausbildungen vor Kursbeginn der Besuch einer Bildungs- und Berufsberatung erforderlich. Betroffene Kurse sind in der Kursdatenbank entsprechend gekennzeichnet.

Alternativ: Förderung über den Weiterbildungsbonus 90 % bis max. 3.000 Euro, finanziert vom Land Tirol und vom Europäischen Sozialfonds.
Bei dieser Förderung darf man jedoch gewisse Einkommensgrenzen nicht überschreiten und vor Antragstellung muss ein Bildungsplan bei einer anerkannten anbieterneutralen Bildungsberatung erarbeitet werden (z. B. AMS, WK, AK Tirol). Das Ansuchen muss spätestens einen Monat vor Kursstart beim Land Tirol eingebracht werden. Nähere Infos gibts auf der Homepage des Landes Tirol unter Sonderprogramm Weiterbildungsbonus Tirol

 

Beispiel 2: Wiedereinstieg für Mütter

Noch betreut eine gelernte Büroangestellte ihre Kinder zuhause. Aber in ca. einem halben Jahr möchte sie wieder arbeiten gehen. In der Wiedereinsteigerinnen-Beratung der AK Tirol wird gemeinsam ein Bildungsplan erstellt samt passendem Kursprogramm. Die Kosten für die Kurse übernimmt zur Gänze die AK Tirol, ebenso für die tagsüber benötigte Kinderbetreuung.

 

Beispiel 3: Studienberechtigung

Ein Elektrotechniker mit 6 Jahren Berufserfahrung möchte Informatik studieren. Er hat zwar keine Matura, erfüllt aber alle Voraussetzungen, um über eine Studienberechtigungsprüfung eine eingeschränkte Studienberechtigung zu erwerben. Dafür sind fünf Einzelprüfungen abzulegen, der Zeitaufwand beträgt durchschnittlich ein Jahr.
Erwachsenenbildungseinrichtungen bieten dafür kostenpflichtige Vorbereitungskurse an. Nach der Einzelprüfung in Mathematik kann bei der AK Tirol eine Unterstützung aus der AK Zukunftsaktie in Höhe von 30 % der Kurskosten beantragt werden. Während der Vorbereitung auf die Studienberechtigungsprüfung (und auch während des Studiums) kann zudem staatliche Studienbeihilfe beantragt werden.

 

Beispiel 4: Umorientierung - Bereich Pflege sowie Bereich Sozialbetreuungsberufe

Wer sich im Pflegebereich ausbilden lassen möchte, kann unter bestimmten Voraussetzungen ein Pflegestipendium von mindestens 1.400 Euro pro Monat erhalten. Der Bezug des Pflegestipendiums ist auch im Rahmen einer Stiftung möglich.

Als förderbar gelten derzeit Ausbildungen mit einer Wochenstundenanzahl von mindestens 25 Stunden für folgende Ausbildungen: Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz, Gehobener Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege (nur schulische Form bzw. Diplom), Sozialbetreuungsberufe mit den Schwerpunkten Altenarbeit, Familienarbeit, Behindertenarbeit und Behindertenbegleitung.

Die Förderung richtet sich an Personen, die mindestens 20 Jahre alt sind und entweder arbeitslos oder für die Dauer der Ausbildung ein karenziertes Dienstverhältnis aufweisen. Für Schul- und Studienabbrecher:innen gibt es Sonderregelungen. Voraussetzung ist ein verpflichtendes Beratungsgespräch beim AMS.

Beachten Sie:

  • Neben dem AMS-Pflegestipendium darf der monatliche Zuverdienst die Geringfügigkeitsgrenze nicht überschreiten. Achten Sie auch auf weitere monatliche Einkünfte, denn auch das "Taschengeld" (= Tiroler Pflegestipendium) oder auch ein Stiftungszuschuss zählen beim AMS als Einkommen. Eine Überschreitung der Geringfügigkeitsgrenze führt zum Verlust des AMS-Pflegestipendiums.
  • Personen, die keine AMS-Leistung zur Existenzsicherung beziehen, können grundsätzlich über den Ausbildungsbeitrag unterstützt werden. Der Ausbildungsbeitrag beträgt bei Vollzeit-Ausbildungen 600 Euro, bei Teilzeit-Ausbildungen wird der Beihilfenbetrag aliquotiert. Nähere Informationen erhalten Sie direkt bei den jeweiligen Ausbildungseinrichtungen.
 

Beispiel 5: Bildungskarenz

Ein Fitnessbetreuer möchte eine einjährige Bildungskarenz in Anspruch nehmen und eine Ausbildung zum Medizinischen Masseur machen. In dieser Zeit erhält er monatlich Bildungsgeld in Höhe des Arbeitslosengeldes.
Das Land Tirol fördert die Kurskosten in Höhe von rund 5.500 Euro zu 30 % im Rahmen der Update-Förderung. Weitere 20 % werden bei erfolgreich abgelegter Prüfung ausbezahlt. Die AK Tirol fördert bei positivem Abschluss noch einmal 30 % der Kurskosten. So ergeben sich in Summe bis zu 80 % geförderte Kurskosten, allerdings müssen die Richtlinien des Landes Tirol sehr genau eingehalten werden.
Wichtig: Eine Bildungskarenz ist nur mit der Zustimmung des Arbeitgebers möglich, für diesen entstehen keine Kosten. Die Arbeitslosen-Auflagen müssen erfüllt sein. Das Bildungsgeld wird für maximal ein Jahr ausbezahlt, Voraussetzung ist eine Ausbildung, die mindestens 20 Wochenstunden umfasst. Eine weitere Unterstützung wäre evtl. über die Ausbildungsbeihilfe des Landes Tirol möglich. Hier sind Einreichfristen und weitere Voraussetzungen zu beachten.

Beispiel 6: Werkmeisterprüfung

Eine Elektrotechnikerin bei einem großen Industriebetrieb möchte sich mit einem Besuch der viersemestrigen Werkmeisterschule für Elektrotechnik weiterbilden. Diese berufsbegleitende Ausbildung wird an mehreren Standorten in Tirol angeboten und kostet etwa 5.300 Euro. Über das Sonderprogramm der Schulkostenförderung für Werkmeisterschulen des Landes Tirol werden bis zu 50 % der anfallenden Kosten bezahlt, die Zukunftsaktie der AK Tirol deckt weitere 30 % bis max. 1.300 Euro ab.

 

FÖRDERUNGEN IM ÜBERBLICK

AK prämiert Pflegeabschlüsse
Ob Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz oder Diplom/Bachelor der Gesundheits- und Krankenpflege: Die AK Tirol honoriert Abschlüsse einer Pflegeausbildung, die ab dem 1. Jänner 2020 erworben wurden, mit bis zu 1.200 Euro. Einfach mit Qualifikationsnachweis einen Antrag auf „Zukunftsaktie Pflege“ einbringen. Mehr unter https://tirol.arbeiterkammer.at/BonusPflegeausbildung

AK Programm für Wiedereinsteigerinnen
Speziell für Frauen nach der Babypause hat die AK Tirol ein Beratungs- und Bildungsprogramm entwickelt: Mit der passenden Weiterbildung am BFI Tirol wird die Rückkehr ins Berufsleben erleichtert und bei Bedarf auch eine Kinderbetreuung angeboten. Die Kosten werden zur Gänze von der AK Tirol übernommen. Wer dieses Angebot als AK Mitglied nutzen möchte, erhält nähere Infos unter www.wiedereinstieg.tirol

Fachkräftestipendium
Voraussetzung ist u. a. eine zumindest vierjährige arbeitslosenversicherungs-pflichtige Beschäftigung innerhalb der letzten 15 Jahre. Damit werden Ausbildungen in Mangelberufen unterstützt, die gemäß der Bundesrichtlinie „Fachkräftestipendium“ in einer Liste geführt werden. Unter anderem wurde auch die Elementarpädagogik in die Liste der förderbaren Ausbildungen wieder aufgenommen.
Das Fachkräftestipendium wird für die Dauer der Ausbildung ausbezahlt, längstens jedoch für drei Jahre. Die Unterstützung beträgt täglich mindestens 38,60 Euro (für 2024) bzw. die Höhe des berechneten Arbeitslosengeldes. Weitere Infos finden Sie hier, in der AK Broschüre „Mehr Zeit für Weiterbildung“ (in der rechten Spalte als Download) bzw. beim AMS.

Kurskostenförderung von Land und AK Tirol
Die Update-Förderung vom Land Tirol sowie die Zukunftsaktie der AK Tirol sind einkommensunabhängige Arbeitnehmer:innenförderungen und unterstützen die Kursteilnahme bei anerkannten Bildungseinrichtungen. Im Tiroler Bildungskatalog finden Sie die geförderten Kurse, Förderstellen und Anträge.

Weiterbildungsbonus
Das Land Tirol fördert Weiterbildungsmaßnahmen zusammen mit dem Europäischen Sozialfond (ESF). Fördernehmer:innen können beispielsweise Arbeitnehmer:innen sein, die in aufrechter Beschäftigung sind oder innerhalb des letzten Jahres mindestens sechs Monate in Beschäftigung waren. Die Förderung ist einkommensabhängig und richtet sich nach dem monatlichen Haushaltseinkommen des Vorjahres.  Die Kursförderung beträgt 90 % bis max. 3.000 Euro.
Wichtig: Vor Antragstellung muss ein Bildungsplan bei einer anerkannten anbieterneutralen Bildungsberatung erarbeitet werden (z. B. AMS, WK, AK Tirol). Das Ansuchen muss spätestens einen Monat vor dem Start beim Land Tirol eingebracht werden. Nähere Infos unter Sonderprogramm Weiterbildungsbonus Tirol

AK BIBLIOTHEK - DIE PARTNERIN IN SACHEN WEITERBILDUNG

Bücher & mehr: Neues aus der AK Bibliothek

Ob in Innsbruck oder digital, die Bibliothek der AK Tirol mit ihrem umfangreich sortierten Angebot an Literatur und Medien bietet sich auch als kompetente Partnerin in allen Fragen der Weiterbildung an. Eine große Auswahl an Ratgebern und Sachbüchern bis hin zu aktueller Fachliteratur verschiedenster Wissensgebiete, aber auch an unterhaltender Literatur sowie an Zeitschriften, Hörbüchern und Filmen auf DVD steht zum kostenlosen Verleih für alle Tirolerinnen und Tiroler bereit.

Alle, die ihre Sprachkenntnisse erweitern oder auffrischen wollen, werden in der Online-Bibliothek der AK Tirol fündig. Mit mp3-Kursen können über die Plattform „Overdrive“ 16 Sprachen erlernt oder vertieft werden, einfach auf Smartphone, Tablet oder PC herunterladen.

Die AK Bibliothek bietet zusätzlich auch zahlreiche Medien zum Sprachenlernen als Buch, Zeitschrift, E-Book, E-Journal, Audio-CD, CD-ROM oder DVD an. Über die Plattform „filmfriend“ können kostenlos Filme gestreamt werden.
Infos zur kostenlosen Nutzung und zur Online-Anmeldung gibts hier

AK Bibliothek Tirol
AK Innsbruck, Maximilianstraße 7
Tel. 0800/22 55 22 – 1548
bibliothek@ak-tirol.com

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