Schulkosten: Teuerung trifft die Familien schwer
Eine aktuelle AK Studie zeigt, dass die Schulkosten viele Eltern stark belasten. Manche müssen sogar bei der Verpflegung der Kinder sparen!
"Wir müssen die Kinderbetreuung im Sommer endlich ausbauen", fordert AK Präsident Erwin Zangerl angesichts des aktuellen Zwischenergebnisses im Rahmen der laufenden AK Schulkostenstudie. Eine Betreuung für ganze neun Wochen Sommerferien zu finden ist schwierig und stellt für viele Eltern eine große Herausforderung dar. 35 Prozent der Eltern gaben an, dass es ziemlich bis sehr schwierig war, für alle Kinder ein passendes Angebot zu finden. Besonders belastet sind einmal mehr Haushalte mit niedrigem Budget.
Das erfreuliche Ergebnis zuerst: Für 53 % der Tiroler Eltern war es zwar sehr bzw. ziemlich leicht, Kinderbetreuung in den Sommerferien sicherzustellen. Aber: Mehr als ein Drittel (35 %) sagten, dass es ziemlich bis sehr schwierig war, für alle Kinder ein passendes Angebot zu finden. Besonders Haushalte, die finanziell benachteiligt sind (55 %), tun sich schwer, ein Angebot, das vor allem leistbar ist, zu finden.
Mehr als die Hälfte der teilnehmenden Tiroler Familien (51 %) fühlt sich durch diese extra Aufgabe, nämlich eine gute und passende Betreuung für ihre Kinder zu finden, zeitlich sehr belastet. Bei Alleinerziehenden steigt dieser zeitliche Druck nochmals an (56 %).
So gab eine Mutter im Zuge der Online-Befragung an: „Ohne die Betreuungsangebote der AK wüsste ich als Alleinerziehende mit Vollzeit-Job nicht, wie den Sommer bewältigen, da es sonst keine Betreuung in der Nähe gibt.“
„Die AK Tirol kümmert sich um die Sorgen und Nöte der Arbeitnehmerfamilien. Leider zeigt sich in der von der AK in Auftrag gegebenen aktuellen Befragung wieder einmal sehr deutlich, wo es im Argen liegt“, betont AK Präsident Erwin Zangerl. „Deshalb sorgen wir auch seit Jahren für kostengünstige Kinderferien-Angebote und für qualitätsvolle Tagesbetreuung im Rahmen der AK Sommerschule Plus.“ Das könne jedoch auf Dauer nicht die Lösung eines grundlegenden strukturellen Problems sein. „Es ist Aufgabe der öffentlichen Hand, für Verbesserungen zu sorgen, und das möglichst rasch“, fordert Tirols AK Präsident die politisch Verantwortlichen auf, hier gegenzusteuern und betont: „Wir werden hier weiter Druck machen.“
Auch der finanzielle Aspekt darf nicht vergessen werden, da viele der Kurse und Angebote kostenpflichtig sind. Für 47 % der Tiroler Eltern stellt die Sommerferien-Betreuung eine finanzielle Belastung dar, bei finanziell schlechter gestellten Haushalten beträgt die Belastung 70 % und bei Alleinerziehenden 61 %.
59 Prozent geben an, dass das Organisieren der Sommerbetreuung herausfordernd ist. Die Anmeldungen müssen – um einen Platz zu ergattern – teilweise schon zu Jahresbeginn erfolgen, einem Zeitpunkt, zu dem viele berufstätige Eltern noch nicht einmal wissen, ob und wie lange ihnen ein Urlaub genehmigt wird. Bis Eltern die Bestätigung bekommen, ob das Kind in der Ferienbetreuung aufgenommen ist oder nicht (meist April oder Mai), herrscht großes Bangen. Denn kurz vor Ferienbeginn noch freie Kursplätze in Wohnortnähe zu finden, stellt sich zumeist als sehr schwierig heraus.
Auf die Frage, wie Eltern die Betreuung ihrer Kinder voraussichtlich organisieren bzw. wer auf ihre Kinder tagsüber aufpassen wird (Mehrfachantworten möglich), meinten 71 %, dass sie das selbst bzw. 50 % der/die Partner/in übernehmen wird.
65 % der berufstätigen Eltern greifen dazu auf Urlaub oder bestehendes Zeitguthaben zurück. Viele versuchen auch durch (zusätzliches) Homeoffice die Betreuung der Kinder sicherzustellen (38 %). 22 % gaben an, dass sie ohnehin zu Hause sind (Karenz, Job mit Ferien, Pension, arbeitslos…).
Sollte die Betreuung selbst oder durch den/die Partner/in nicht möglich sein, dann können 62 % auf die Unterstützung der Großeltern oder der älteren Geschwister zählen (12 %).
20 % der Kinder verbringen einige Ferienwochen in Lerncamps und 7 % machen vom Angebot der AK Sommerschule Gebrauch.
Erschreckenderweise ist jedes sechste Kind (16 %) in den Sommerferien tagsüber unbetreut zuhause.
Bei denjenigen Kindern, die tagsüber alleine sind, handelt es sich um 15 % Volksschüler:innen, also Kinder zwischen 6 und 10 Jahren.
Bei den 10-14 Jährigen sind es sogar 33 %, die in den Ferien tagsüber unbetreut sind.
Auf die Frage, ob Eltern die „Sommerschule“ des Bundes kennen, gaben 21 % der Tiroler Eltern an, diese zwar zu kennen, aber dass sie nicht an der Stammschule angeboten wird bzw. das Angebot mit den Betreuungs- bzw. Arbeitszeiten nicht vereinbar sei (5 %). 28 % der befragten Tiroler Eltern kennen das Angebot der Sommerschule vom Bund überhaupt nicht, weitere 15 % geben an, dass sie keinerlei Info darüber von der Schule erhalten haben.
Kostenpflichtige Angebote in den Ferien schlagen sich auch im Geldbörserl nieder. Tiroler Eltern geben an, dass sich die Ausgaben für den Sommer pro Kind auf 238 Euro belaufen werden.
Auf die Frage, was den Eltern helfen würde, die Betreuung ihrer Kinder in den Sommerferien sicherzustellen, wurden folgende Antworten am häufigsten gegeben:
Das Team der AK Bildungsabteilung ist für Sie da!
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