Pflege in Intensivstation
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21.5.2025

Erfolg für Pflegekräfte: Tirol Kliniken lenken auf Druck der AK Tirol ein!

Die Verschlechterungen für Pflegekräfte im Gehaltssystem Neu sind Geschichte. Nach Druck der AK Tirol lenken die Tirol Kliniken ein. Dadurch wird die Klage der AK Tirol abgewendet.

Die Auseinandersetzungen der AK mit den Tirol Kliniken bezüglich Rückstufungen bzw. Verschlechterungen bei Pflegekräften im Gehaltssystem Neu spitzten sich im Laufe der letzten Monate mehr und mehr zu. Schließlich stellte die AK Tirol den Tirol Kliniken die Rute in Form einer Klage ins Fenster, was Wirkung zeigte: Die Tirol Kliniken lenkten ein, die Verschlechterungen werden behoben.

Im Konkreten hatte die AK Tirol auf Ungerechtigkeiten bei den Vorrückungsstichtagen im Zuge der umstrittenen Landes-Gehaltsnovelle hingewiesen und Verbesserungen eingefordert. Denn im Falle eines Aufrückens in eine höhere Gehaltsstufe wurden seitens der Tirol Kliniken auch Rückstufungen vorgenommen – was aus Sicht der AK rechtlich nicht haltbar ist – gleichzeitig sollten weniger betriebliche „Erfahrungszeiten“ angerechnet werden. Dieses Problem konnte nun auf Drängen der Arbeiterkammer Tirol geklärt werden: Die Verschlechterungen werden behoben, die Rückstufungen zurückgenommen und die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rückwirkend zum 1. Jänner 2025 entlohnt. Für Pflegekräfte im Gehaltssystem Neu kommt es somit zu keinen Verschlechterungen.

AK Präsident Erwin Zangerl – treibende Kraft in dieser Causa – begrüßt die Lösung im Sinne der Pflegekräfte: „Die Einigung stellt sicher, dass es für die betroffenen Beschäftigten zu keiner finanziellen Schlechterstellung kommt, sondern die Verbesserungen im Gehaltssystem zur Gänze dort ankommen, wo sie hingehören – bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so Zangerl.

Während in der Frage der Rückstufungen eine Einigung erzielt werden konnte, bleibt ein wesentliches Kapitel beim Thema Vergütung noch offen. Denn nach wie vor gibt es unterschiedliche Vergütungssysteme, die dazu führen, dass Mitarbeiter:innen unterschiedlich behandelt werden.

Zwei-Klassen-Pflege

Bereits 2014 begannen in den Tirol Kliniken Verhandlungen, mit dem Ziel, die Vergütung in ein neues System zu gießen – in Anlehnung an das Vergütungssystem des Landes. Der grundlegende Fehler damals: Die Umstellung sollte wenig Kosten verursachen und wurde deshalb von den Betroffenen kaum in Anspruch genommen. Jetzt werden Vergütungen im neuen System verhandelt, während das Land für jene, die sich im alten System befinden, kein Interesse mehr zeigt. Betroffen davon sind im Moment immerhin 45 Prozent der Mitarbeiter:innen – sie haben keine Möglichkeit, in das neue System zu wechseln. Dadurch wächst natürlich die Unzufriedenheit, denn während es im neuen System Anpassungen gibt, sind alle, die sich im alten System befinden, im Nachteil, denn verhandelt wird nur mehr im neuen System.

„Es ist deprimierend, wenn man einem Mitarbeiter mitteilen muss, dass er im neuen System finanziell bessergestellt wäre, aber es weder eine Option zum Wechseln gibt noch die Option, im alten System zu verhandeln. Das ist ein unmöglicher Zustand“, kritisiert die Zentralbetriebsratsvorsitzende der Tirol Kliniken, Birgit Seidl, die für eine Änderung im Vergütungssystem kämpft. Auch für AK Präsident Zangerl ist die derzeitige Praxis der Zwei-Klassen-Pflege unverständlich: „Man kann Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter nicht unterschiedlich behandeln, das gilt für die gesamte Pflege in Tirol, deshalb muss es hier zu einer Bewegung seitens der Tirol Kliniken und des Landes kommen“, stellt Zangerl klar. Es brauche eine Lösung, Vorschläge dazu würden auf dem Tisch liegen, das Land habe diesbezüglich auch Verhandlungsbereitschaft signalisiert, sagt Zangerl.

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