Publikation

Tirol im Ersten Weltkrieg, 1914-1916


Soldaten am Ortler

Art der Publikation:
Periodika

Erscheinungsort:
Innsbruck

Seitenanzahl:
108

HerausgeberIn:
AK Tirol

Auflage:
5.000

Datum/Jahr:
2024

Copyright:
AK Tirol

In der Tiroler Geschichte nimmt der Erste Weltkrieg eine besondere Stellung ein, führte er doch zur „Abtrennung“ großer Landesteile, einer Trennung, die fast das gesamte 20. Jahrhundert lang die politische und gesellschaftliche Debatte befeuern sollte. Auch tobte der Krieg damals im eigenen Land, die Front verlief teilweise auf über 3.000 Metern Höhe – gekämpft wurde dabei in Regionen, die heute oft nur Bergerfahrenen zugänglich sind – und er hinterließ bis heute sichtbare Spuren, sei es am Monte Piano, am Lagazuoi oder in den Gletschern des Ortlergebiets oder der Marmolata. Hier zeugen Stellungen, Kavernen oder Schutthalden abgesprengter Bergrücken von einem Krieg, der Zehntausenden das Leben gekostet hat. Wie hart und unmenschlich das Leben an der Front war, darüber berichten persönliche Aufzeichnungen der Soldaten, einige davon finden Sie auch in dieser Ausgabe. Doch auch hinter der Front waren das Leid und die Not groß, der Hunger – und auch das Sterben – waren allgegenwärtig.


Vier Jahre dauerte das europäische Völkersterben, mehr als zehn Millionen Menschen kamen durch den Krieg um, etwa 20 Millionen wurden verwundet, das Kriegsende im November 1918 wurde von vielen wie betäubt wahrgenommen, die Menschen waren zerrüttet aufgrund der Entbehrungen, der Rohheit und der Schrecken des Krieges.


Diese Katastrophe, die damals im Juni 1914 mit den Schüssen in Sarajewo begann und letztlich erst 1945 mit der Niederlage Nazi-Deutschlands endete, sollte uns allen Warnung und Mahnung sein. Denn wenn sich der Krieg erst erhebt, bringt er Vernichtung und Chaos und hinterlässt nichts als verbrannte Erde. Daran hat sich auch im 21. Jahrhundert nichts geändert.