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10.12.2019

Zangerl fordert: „Alle Überstunden müssen 
endlich bezahlt werden!“

Allein im letzten Jahr 
leisteten Österreichs Beschäftigte
 43 Millionen an unbezahlten Überstunden! Noch absurder ist die Tatsache, dass es keinerlei Strafen für Firmen gibt, die Überstunden einfach nicht abgelten.

Im Jahr 2018 haben alle Beschäftigten in Österreich insgesamt 255 Millionen Mehr- und Überstunden geleistet. Davon wurden allerdings laut Statistik Austria 43 Millionen nicht abgegolten – und zwar weder in Geld noch gab es dafür Zeitausgleich. „43 Millionen unbezahlte Überstunden! Das ist so viel, als würden alle Beschäftigten mehr als zwei Monate im Jahr kein Geld und keinen Zeitausgleich für Überstunden bekommen“, sagt AK Präsident Erwin Zangerl. Während eines aufrechten Arbeitsverhältnisses fordern viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vergeblich die Bezahlung offener Überstunden ein. Andere trauen sich das aus Angst um ihren Arbeitsplatz erst gar nicht. Erst wenn das Arbeitsverhältnis zu Ende ist, wollen viele Arbeitnehmer offene Mehr- und Überstunden einklagen.

offen gesagt

„43 Millionen unbezahlte Überstunden! Das ist so viel, als würden alle Beschäftigten mehr als zwei Monate im Jahr kein Geld und keinen Zeitausgleich für Überstunden bekommen!“

Erwin Zangerl,
AK Präsident

Zu kurze Verfallsfristen

In der AK Arbeitsrechtsberatung kommt dann für viele die böse Überraschung: Im Arbeitsvertrag steht eine Verfallsfrist für alle Ansprüche von oftmals nur drei Monaten. Überstunden, die oft über Jahre angehäuft wurden, wurden damit völlig gratis geleistet.

„Leider ist eine solche Verfallsklausel nach der derzeitigen Rechtslage zulässig“, so Zangerl. „Das ist eine gewaltige Ungerechtigkeit, denn die Überstunden wurden ja geleistet. Die AK fordert daher ein gesetzliches Verbot solcher Verfallsfristen für Überstundenzuschläge.“

Empfindliche Strafen

Noch absurder ist die Tatsache, dass es keine Strafe für Firmen gibt, die Überstunden einfach nicht bezahlen! Alles, was diesen schwarzen Schafen passieren kann: Wenn die Überstunden eingeklagt werden, dann müssen sie sie bezahlen – was sie ja ohnehin schon hätten tun müssen. Zangerl: „Es darf sich nicht mehr auszahlen, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer um ihren gerechten Lohn zu prellen! Das Risiko muss durch saftige Zuschläge so hoch ausfallen, dass auch die unredlichen unter den Unternehmern die Überstunden gleich von Anfang an richtig auszahlen.“ Das heißt zum Beispiel: Wenn den Arbeitnehmern die Überstundenbezahlung vorenthalten wird, dann sollte etwa das doppelte Entgelt fällig werden.

Bessere Verteilung

Statt Personalengpässe mit Überstunden abzudecken, braucht es statt überlanger Arbeitszeit für Beschäftigte und erzwungener Freizeit für Arbeitsuchende eine ausgewogene Verteilung der Arbeit. Nötig ist eine kürzere Vollzeit, damit Teilzeitbeschäftigte auf Wunsch eine Chance auf Aufstockung oder Vollzeit bekommen, und Arbeitsuchende die Chance auf einen Job.

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