Teuerung: So kommen Sie zu Ihren Förderungen!
Um die andauernde Teuerungswelle abzuschwächen, gibt es von Bund und Land zahlreiche Förderungen. Was Sie wo erhalten, finden Sie im AK Überblick.
Von Langeitkrankenstand bist Stromnachzahlung: Allein im heurigen Jahr wandten sich Betroffene bislang 10.685 Mal an den Unterstützungsfonds der AK Tirol. Sie erhielten Hilfe, wichtige Infos und Kontakte. 548 Mal konnte mit einer Einmalzahlung Soforthilfe geleistet werden.
Zwei Kinder, ein Häuschen. Alles läuft in geregelten Bahnen. Bis der Familienvater wegen eines Burnouts im Langzeitkrankenstand ist. Und auf einmal ist nichts mehr, wie es war.
Die Mutter arbeitet in Teilzeit, aber das Krankengeld lässt das Familieneinkommen erheblich zusammenschrumpfen. Nach den Fixkosten inkl. Haus-Kredit bleibt einfach zu wenig zum Leben übrig, nicht einmal für die Internatskosten des Sohnes. Einen Zuschuss dafür erhält die Familie auch nicht, weil für die Berechnung noch das volle Einkommen des Vaters herangezogen wurde.
Gerade in solchen Situationen, wenn das Leben ohne eigenes Verschulden aus den Fugen gerät, will die AK Tirol für die Betroffenen da sein.
Die AK Expertinnen und Experten zeigten den Eltern nicht nur die zuständigen Anlaufstellen auf, über den AK Unterstützungsfonds konnte mit einer Einmalzahlung zumindest auch noch der Internatsbesuch des Sohnes gesichert und damit die Familie entlastet werden.
Insgesamt 10.685 Mal (bis 31. Oktober 2024) haben betroffene Tirolerinnen und Tiroler beim AK Unterstützungsfonds um Rat und Hilfe gebeten. 744 Anträge auf finanzielle Unterstützung gingen ein und wurden geprüft, in 548 Fällen erhielten die Betroffenen eine Einmalzahlung. Bislang wurden heuer 252.460 Euro ausbezahlt.
„Jeder Fall ist individuell, jede Notlage ist anders“, betont AK Präsident Erwin Zangerl. „Und trotzdem zeigt sich jedes Mal, wie schnell man um seine Existenz bangen muss.“
So führte eine Verkettung unglücklicher Umstände zu einer 5.500-Euro-Stromnachforderung der TIWAG! Erst nach der Abbuchung durch die TIWAG fand die Familie nach und nach heraus, was die Ursachen für den hohen Verbrauch waren: eine Luftwärmepumpe in Kombination mit einer falsch eingestellten Heizanlage inkl. Warmwasserbereitung, dazu noch ein verspäteter Wechsel in einen günstigeren Tarif. Und weil sämtliche Briefe und Abrechnungen der TIWAG an eine alte Adresse zugestellt wurden, war all das bis zur Abbuchung nicht aufgefallen. Zu allem Überdruss war auch noch der Familienvater nach einer OP für eine Weile außer Gefecht, sodass auch noch sein Einkommen geringer ausfiel.
Der AK Unterstützungsfonds klärte ab, ob mögliche Unterstützungen zustehen. Und damit die Ratenvereinbarung mit der TIWAG (500 Euro pro Monat) trotz Krankheit des Vaters bedient werden kann, gewährte eine Überbrückung für die ersten drei Monate.
Zwischen 2009 und Ende Oktober 2024 wurden insgesamt 16.717 Anträge beim AK Unterstützungsfonds eingereicht. Davon wurden in 12.193 Anträgen nach eingehender Prüfung durch die Vergabekommission eine Einmalzahlung als Soforthilfe zugesprochen. Insgesamt wurden 4.823.524,11 Euro ausbezahlt.
Der AK Unterstützungsfonds wurde 2009 von AK Präsident Erwin Zangerl ins Leben gerufen – als Anlaufstelle für alle, die sich in einer sozial besonders berücksichtigungswürdigen Situation befinden.
Die AK Expert:innen helfen mit individueller zielorientierter Beratung, beim Durchsetzen gesetzlicher Ansprüche oder bei Anträgen auf freiwillige soziale Leistungen. Dabei hilft die gute Vernetzung in der Soziallandschaft (siehe Josefikreis, unten).
Antragsformular
Wer finanzielle Unterstützung braucht, übermittelt das ausgefüllte Antragsformular (s.auch rechte Spalte) mit Kopien aller wichtigen Unterlagen zu Einkommen, Beihilfen, Alimenten und Mietzinsbeihilfen sowie zu Ausgaben, wie Miete und Rückzahlungsverpflichtungen.
Das Team des Unterstützungsfonds der AK Tirol berät:
Der Josefikreis ist eine Zusammenkunft von Vertretern der Tiroler Sozialeinrichtungen. Initiiert von Sozialethiker Dr. Lothar Müller, sind die wichtigsten Ziele die gegenseitige Information, das Aufzeigen von Schwachstellen und Impulse für Schwerpunkte.
Nicht nur die Zahl der teilnehmenden Institutionen ist stetig gestiegen, sondern leider auch der Bedarf an Hilfe.
Im Frühjahr 2024 hat Dr. Müller den Josefikreis an die langjährige frühere AK Vizepräsidentin Verena Steinlechner-Graziadei übergeben. Die AK Tirol dankt beiden für ihren unermüdlichen Einsatz!
Aus dem Josefikreis der AK Tirol entwickelte sich Anfang 2018 das „Bündnis gegen Armut & Wohnungsnot“. Anlass war die Novellierung des Tiroler Mindestsicherungsgesetzes im November 2017, mit der auch eine Wohnkostenverordnung in Kraft trat, die für arme und armutsgefährdete Menschen massive Verschlechterungen bedeutet hat. Mehr als 300 Einrichtungen aus den Bereichen Soziales, Arbeit, Gesundheit, Bildung, Religion schlossen sich zusammen, um gegen Armut, Wohnungsnot und für Existenzsicherung in Tirol einzutreten.
Mehr auf www.buendnis-tirol.at
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