Pädagogin mit Kindern
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19.3.2025

Kinderbetreuung: Gemeinden müssen ihre Aufgaben erfüllen!

Zahlreiche Gemeinden sind säumig, was das Kinder­betreuungsangebot im Sommer angeht. Und das, obwohl das Land Mittel dafür zur Verfügung stellt. AK Präsident Erwin Zangerl appelliert an die Bürgervertreter, Angebote für Kinder zu schaffen.

Seit über 30 Jahren kümmert sich die AK Tirol auf freiwilliger Basis um die Nachhilfe und die Betreuung der Kinder und Jugendlichen in Tirol. So ist auch das Sommerangebot immer stärker gewachsen und umfasst neben der Kinderferienaktion auch die sogenannte AK Sommerschule mit Lernbegleitung. 2020 wurde das Angebot der AK Sommerschule um zahlreiche Workshops erweitert, trotzdem ist es nicht möglich, jedem Kind bzw. jedem Jugendlichen einen Platz bei Kinderferien oder AK Sommerschule zu ermöglichen, zu groß ist der Andrang, der den Rahmen des Möglichen sprengt.

Zangerl appelliert an Gemeinden

AK Präsident Erwin Zangerl appelliert deshalb auch an die Gemeinden, die Kinderbetreuung im Sommer ernst zu nehmen. „Wir sind die einzige Institution, die sich in diesem Ausmaß um unsere Kinder und Jugendlichen kümmert und ein breites Programm anbietet. Es wird Zeit, dass neben dem Land auch die Gemeinden großflächig ihre Verantwortung für die junge Generation übernehmen“, so Zangerl. Denn wie eine AK Umfrage voriges Jahr ergab, ist jedes 6. Kind in den Ferien unbetreut zuhause, hier gelte es, dringend Abhilfe zu schaffen.

Kritik einiger Gemeindevertreter an der AK weist Zangerl zurück: „Wir sind die größte Soldiargemeinschaft Tirols und unsere Mitglieder ermöglichen es den Kindern aus Arbeitnehmerfamilien, sinnvolle und schöne Ferienwochen zu verbringen. Das wird von uns organisiert und durchgeführt. Das ist auch in den Gemeinden möglich“, so Zangerl.

Land hat Förderrichtlinien überarbeitet

Tirols AK Präsident verweist dabei auf die Unterstützung des Landes Tirol, das seine Richtlinien zur Förderung der bedarfsorientierten Kinderbetreuung überarbeitet hat, um den Gemeinden eine höhere Förderung gewährleisten zu können. Dadurch soll ein Ausbau des Angebots in den Tiroler Gemeinden im Bereich der Kinderbetreuung erreicht werden. Diese bedarfsorientierte Ferienbetreuung wird für maximal 14 Wochen im Schuljahr gefördert, unter der Voraussetzung, dass die Ferienbetreuung montags bis freitags zumindest für 6 Stunden samt dem Angebot eines Mittagessens erfolgt. „Die Förderrichtlinien des Landes sind klar, die Gemeinden – aber auch zum Beispiel Vereine – können sich hier einen Personalkostenzuschuss in Höhe von 80 Euro sichern, mit einem Zuschlag von zusätzlich 14 Euro, für jede volle Stunde der Betreuung nach 14 Uhr“, stellt Zangerl klar. Es brauche eine größere Vielfalt an Betreuungsoptionen während der Sommerferien, da den Arbeitnehmer:innen – auch aufgrund des Arbeitskräftemangels – immer weniger Zeit für die Familie bleibt. „Die Gemeinden sollen das Angebot des Landes wahrnehmen und die Kinderbetreuung im Sommer ausbauen. Das ist auch im Interesse der Bürger:innen“, so Zangerl.

Die Förderrichtlinien des Landes finden Sie rechts als Download