AK Präsident Erwin Zangerl
© AK Tirol
7.12.2023

Massenkündigungen durch TIWAG und IKB: "Wir prüfen rechtliche Schritte!"

TIWAG und IKB kündigen derzeit entgegen der ausdrücklichen Empfehlung seitens der AK über 100.000 Stromkundinnen und -kunden. „Wenn die TIWAG gewollt hätte, hätte man rechtssichere, deutlich kundenfreundlichere Lösungen finden können“, so AK Präsident Erwin Zangerl unter Hinweis auf diverse regionale Stromanbieter, die ihre Kunden in Bestandsverträgen behalten haben.

TIWAG und IKB verweisen in ihrem Kündigungsschreiben auf diverse österreichweit laufende Gerichtsverfahren, welche die Kündigung zur Schaffung einer notwendigen Rechtssicherheit erforderlich machen würde. Auf Nachfrage verärgerter Kund:innen im Servicecenter der TIWAG wird konkret auf die AK Tirol verwiesen, die laut TIWAG für die Kündigungen verantwortlich sei.

„Wir haben uns immer strikt gegen Massenkündigungen ausgesprochen und lassen uns von der TIWAG nicht den schwarzen Peter zuschieben“, weist AK Präsident Zangerl diese Anschuldigungen zurück. Vielmehr plante die TIWAG bereits im Frühjahr 2023 – noch vor der Erhöhung der Tarife – die Kündigung aller Bestandsverträge. Dies konnte die AK Tirol damals erfolgreich verhindern. Leider wollten sich die Verantwortlichen der TIWAG nicht mit der AK auf einen vernünftigen Strompreis für alle Tirolerinnen und Tiroler einigen.

Schutzbehauptung

Dass die TIWAG nun unter anderem die AK Klagen als Grund für die Massenkündigungen heranzieht, lässt AK Präsident Zangerl nicht gelten: „Das kann nur als Schutzbehauptung der TIWAG gegenüber zurecht verärgerten, oft jahrzehntelang treuen Kundinnen und Kunden gewertet werden. Hätte die TIWAG für ihre Bestandskunden die gesetzlichen Regelungen bezüglich der notwendigen Transparenz in Sachen Strompreis eingehalten, müsste sie nun keine Kündigungen durchführen, um Rechtssicherheit zu erlangen. Denn das war der Grund für uns, überhaupt Klage einbringen zu müssen!“

Es geht bei den Kündigungen auch nicht nur darum, Rechtssicherheit für die Kundinnen und Kunden zu schaffen, wie ebenfalls in den Kündigungsschreiben suggeriert wird. Vielmehr will die TIWAG die Preise jederzeit einseitig anpassen können, nur weil es der Markt zulässt, ohne die entsprechende Notwendigkeit aufgrund gestiegener Kosten. Daher laufen auch die AK Klagen vor Gericht weiter, wie AK Präsident Erwin Zangerl noch erklärt: „Es geht darum, den Landesenergieversorger gerichtlich dazu zu verpflichten, seinen Kundinnen und Kunden den Strompreis transparent darzustellen. Nur so kann langfristig ein fairer Strompreis im Sinne der Tirolerinnen und Tiroler gewährleistet werden. Schlimm genug, dass die Vorstände der TIWAG ihre Kundinnen und Kunden nun vor vollendete Tatsachen stellen, um die gesetzlich verpflichtende Transparenz der Preisgestaltung zu verhindern!“

Dass es auch anders geht, zeigen Beispiele anderer Energieversorger, wie manche Stadtwerke, die die Gründe für ihre Preisänderungen offen kommunizieren und ihre Bestandsverträge beibehalten haben.

Die AK spricht sich weiterhin klar gegen derartige Massenkündigungen aus und wird rechtliche Schritte prüfen.

AK Strom-Hotline

Betroffene Kundinnen und Kunden von TIWAG und IKB erreichen die
AK Strom-Hotline unter 0800 225522 2000 von Mo bis Fr von 8 bis 18 Uhr (außer Feiertag).

Die häufigsten Fragen und Antworten, zusammengefasst von den AK Expert:innen, finden Sie hier 


offen gesagt

„Es geht darum, den
Landesenergieversorger
gerichtlich dazu zu
verpflichten, seinen
Kund:innen den Strompreis transparent darzustellen. Schlimm genug, dass die
Vorstände der TIWAG ihre
Kund:innen nun vor
vollendete Tatsachen stellen, um die gesetzlich
verpflichtende Transparenz der Preisgestaltung zu
verhindern!“

Erwin Zangerl,
AK Präsident

Kontakt

Kontakt

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

E-Mail: presse@ak-tirol.com

Telefon: +43 800 22 55 22 1300
(Kostenlose Hotline )

Fax: +43 512 5340 1290

Das könnte Sie auch interessieren

Zwei Hände, die rechte dreht die Regulierung an einem Heizkörper, die andere hält Euroscheine.

FAQ zum Tarifvergleich für Strom und Gas

Ein Wechsel des Energielieferanten kann einfach, sicher und stressfrei ablaufen. Hier finden Sie die Infos zum Tarifkalkulater der E-Control.