AK Analyse zum Arbeitsmarkt: Krise ist noch nicht beendet
Die Arbeitslosigkeit hat in Tirol fast überall zugenommen, problematisch bleibt auch die Situation bei den Langzeitarbeitslosen, wie eine Analyse der AK Tirol zeigt.
Trotz positiver Berichterstattung bleib die Situation am Arbeitsmarkt angespannt. Dies zeigt auch eine Analyse der AK Tirol. Bei der Betrachtung, wo am Tiroler Arbeitsmarkt das Vorkrisenniveau erreicht wurde*, zeigt sich nämlich ein differenzierteres Bild. So wurde zwar in der Beschäftigung das Vorkrisenniveau erreicht und mit 350.933 Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmern der Höchststand für einen Augustwert überhaupt erreicht, die Zahl der österreichischen Beschäftigten lag allerdings unter dem Vorkrisenniveau (- 1 % bzw. ein Minus von 1.700 Beschäftigungsverhältnissen). Dies wurde jedoch durch die Zunahme ausländischer Beschäftigter überkompensiert (+ 5 % bzw. ein Plus von 4.100 Beschäftigungsverhältnissen).
Prozentual am stärksten übertroffen wurde das Vorkrisenniveau in Bezug auf die Beschäftigung in der Branche „Information und Kommunikation“ (+ 9 %), am deutlichsten darunter lag der Bereich „Beherbergung und Gastronomie“ (- 4 %). Und während der Bezirk Lienz das Vorkrisenniveau in der Beschäftigung am deutlichsten übertraf (+ 3 %), ging im Bezirk Kitzbühel die Beschäftigung zurück (- 1 %).
Arbeitslosigkeit
Weit weniger erfreulich sieht es aus, wenn die Zahlen zur Arbeitslosigkeit in Tirol herangezogen werden. So lag die Arbeitslosigkeit noch immer deutlich über dem Vorkrisenniveau: 1.650 Personen mehr waren arbeitslos, als noch zwei Jahre zuvor. Die Arbeitslosigkeit hat dabei fast überall zugenommen, unabhängig von Branche, Region, Alter oder Qualifikation.
Die stärkste Zunahme der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorkrisenniveau fand im Handel statt (+ 511 Personen), am deutlichsten rückläufig war sie in der öffentlichen Verwaltung (ein Minus von 90 Personen). Weiterer Knackpunkt bleibt auch die Langzeitarbeitslosigkeit, sie bleibt nach wie vor deutlich über dem Vorkrisenniveau (+ 66 % bzw. ein Plus von 1.820 Personen).
„Bevor man sich zu einem allzu überschwänglichen Urteil hinreißen lässt, muss man eben die Verhältnisse genau analysieren. Die Zahlen zeigen, dass es verfrüht ist, die Krise am Arbeitsmarkt für beendet zu erklären, zudem müssen wir Lösungen für strukturelle Probleme wie in der Pflege oder dem Tourismus finden“, so AK Präsident Erwin Zangerl.
* im Vergleichszeitraum August 2019 zu August 2021
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