22.1.2018

Berufsorientierung – eine wichtige Weichenstellung für Schul- und Berufswahl

Die Berufsorientierung an den Schulen ist der Arbeiterkammer Tirol seit mehr als 25 Jahren ein großes Anliegen. Eine engagierte Berufsorientierung verfolgt das Ziel, die betroffenen Schülerinnen und Schüler gut auf ihre Berufs- und Schulwahlentscheidung vorzubereiten und Fehlentscheidungen und Enttäuschungen zu vermeiden. Im Zuge der Berufsorientierung und der Vorbereitung auf die Arbeitswelt werden wichtige persönliche, soziale und fachliche Kompetenzen erworben.

Die AK Tirol leistet als Interessenvertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wichtige Beiträge und unterstützt die Schulen, dass Schülerinnen und Schüler, gemeinsam mit ihren Eltern gut fundierte Entscheidungen treffen können.

  • die Berufsorientierungsmappen "My future" und "My future Plus" für die 7. - 9. Schulstufe,
  • Informationsveranstaltungen ("14 Jahre - was nun?")
  •  Bewerbungstrainings im Rahmen der AK werkstatt

Abgestimmt handeln

Es braucht eine abgestimmte Sichtweise aller an der Berufsorientierung beteiligten Institutionen:

1. Berufsorientierung ist umfassend zu verstehen

Berufsorientierung bezieht sich auf sämtliche Entwicklungsmöglichkeiten eines Menschen, umfasst also die Auseinandersetzung mit verschiedensten Berufsbildern, darauf vorbereitenden Ausbildungs-, Schul- & Studienrichtungen, weiterführenden Ausbildungen und anderen Entwicklungsmöglichkeiten.

2. Berufsorientierung ist ein Prozess mit vielen Annäherungsschritten

Jede wichtige Weichenstellung benötigt im Vorfeld eine längere Auseinandersetzung – in der Berufsorientierung besteht diese aus den Schritten Bewusstsein entwickeln, informieren & orientieren, analysieren, Neigungen erkennen, ausprobieren, vertiefen – für eine optimale Begleitung der Jugendlichen braucht es daher Unterstützungsangebote in jedem dieser Prozess-Schritte.

3. Berufsorientierung ist ein gemeinschaftliches Anliegen

Die zahlreichen Prozess-Schritte der Auseinandersetzung sowohl auf theoretischer als auch praktischer Ebene und der realen Vertiefung zeigen, dass Berufsorientierung ein gemeinschaftliches und eng vernetztes System von Schule und den an der Berufsorientierung beteiligten Organisationen sein muss.

4. Die Einbindung des Umfelds ist entscheidend

Nur durch die aktive Einbindung von Lehrern und Eltern in den Prozess kann für den Jugendlichen die beste Weichenstellung, basierend auf dessen Neigungen, Fähigkeiten und Interessen erfolgen.

hintergrund

Im Sinne einer zukunftsorientierten Schule sollen sich Eltern verlassen können, dass ihre Kinder auf die Bildungs- und Berufswahl vorbereitet werden. Aktuelle Studien belegen, dass die Berufsorientierung sogar noch früher positioniert werden müsste. Schon in der Volksschule sollten Kinder zu einer realistischen Einschätzung ihrer Interessen und Begabungen geführt werden, da sich bestimmte Vorstellungen und Rollenbilder bereits im frühen Kindesalter verfestigen.

Berufsorientierung auf Landesebene

Unsere Anliegen zur Berufsorientierung auf Landesebene

1. Berufsorientierung als gemeinsames Anliegen - systematische Vernetzung und Abstimmung

Auf Initiative der Tiroler Sozialpartner und des Landesschulrates wird tirolweit eine neue Vernetzungsstruktur unter Einbindung von Landesschulrat, Schulen und allen flächendeckenden bzw. punktuellen Partnern der Berufsorientierung gebildet, in der die Qualitätsstandards definiert, die Angebote aufeinander abgestimmt, Abläufe standardisiert und elektronisch unterstützt werden.

2. Ausweitung des BO Gütesiegel

Zur weiteren Unterstützung dieser Aktivitäten wird das BO-Gütesiegel für herausragende Aktivitäten an Schulen auf alle Schultypen ausgeweitet. Als Zeichen der Zusammenarbeit sind alle Sozialpartner (auch AK Tirol, ÖGB, Industriellenvereinigung und Landwirtschaftskammer Tirol) dem bisherigen Konsortium aus Land, Landesschulrat, PH Tirol und Wirtschaftskammer Tirol beigetreten.

3. Besonderes Augenmerk auf besondere Zielgruppen

Zur Verbesserung der Berufsorientierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund braucht es ein Bündel von Maßnahmen, darunter u.a. die Einbindung der ausbildenden Unternehmen im Rahmen des Tiroler Ausbilderforums, die noch aktivere Einbeziehung von Eltern aus Zuwandererfamilien in die Mitwirkung bei der Berufsorientierung und die Zusammenarbeit mit Vereinen und Organisationen aus dem MigrantInnenbereich. Für Mädchen ist ein Schwerpunkt für technische Berufe in der Berufsorientierung geplant, um die Berufswahlentscheidung in diese Richtung zu steigern.

Die Tiroler Sozialpartner und der Landesschulrat Tirol schöpfen mit dieser engen Partnerschaft alle Möglichkeiten auf Landesebene aus - mit dem Ziel einer möglichst guten Berufsorientierung für alle.

Kontakt

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