AK Präsident Erwin Zangerl im Gespräch.
© AK Tirol/ Angelo Lair
18.7.2025

"Strompreis-Teuerung hausgemacht, Regierung muss gegensteuern!"

Zur Jahresmitte bestätigt sich, wovor die AK Tirol immer wieder gewarnt hat: Die Inflation in Österreich will und will nicht sinken. Die endgültige Inflationsrate für Österreich für den Juni liegt nun vor und beträgt 3,3 %, in der Eurozone nur 2 %. „In Österreich ist die Teuerung nach wie vor viel stärker als in anderen EU-Ländern“, kritisiert AK Präsident Zangerl, „und ein guter Teil davon ist hausgemacht. Durch das Auslaufen der Strompreisbremse, des Stromergänzungszuschusses und anderer Maßnahmen im Energiebereich zu Jahresbeginn hat Österreich nun die höchste Teuerungsrate beim Strom in Europa. Es ist eingetreten, wovor wir bereits letztes Jahr gewarnt haben. Mögliche rechtliche Verschlechterungen für die Stromkundinnen und -kunden darf es vor diesem Hintergrund nicht geben.“

Nachdem im letzten Jahr die Warnungen vor einem massiven Energiepreissprung der Arbeiterkammer Tirol sowie von Landeshauptmann Anton Mattle von der damaligen Regierung nicht beachtet worden sind, muss nun die neue Regierung tätig werden. „Die Bundesregierung muss jetzt rasch handeln und endlich auf die Teuerung reagieren – die Österreicherinnen und Österreich brauchen spürbare Entlastungen,“ fordert AK Präsident Zangerl.

Die aktuellen Zahlen für die Inflation im Juni 2025 zeigen ein klares Bild: Der Anstieg der Stromkosten in Österreich betrug satte 35,7 % im Vergleich zum Vorjahr. In keinem anderen europäischen Land gab es eine so starke Verteuerung des Strompreises. In Tirol wirkt sich diese Steigerung zum Glück nicht ganz so stark aus, weil einer der günstigsten Bruttoarbeitspreise für Strom angeboten wird.

Die Hauptursache sind das Auslaufen der Strompreisbremse, des Netzkostenzuschusses für GIS-befreite Haushalte sowie des Stromkostenergänzungszuschusses für Haushalte mit mehr als drei Personen. Außerdem wurden die Netzentgelte und die Elektrizitätsabgabe erhöht und die Erneuerbaren-Förderpauschale und der Erneuerbaren-Förderbeitrag wieder eingeführt. Das Resultat: Der Anstieg des Strompreises verursachte rund ein Fünftel der Gesamtinflation in Österreich im Juni.

Rasch Entlastungsmaßnahmen umsetzen

„Es braucht im Energiesektor sofort Entlastungsmaßnahmen, und diese Entlastungen müssen auch umgehend bei den Menschen ankommen“, so Zangerl. Konkret nennt der Tiroler AK Präsident etwa die Senkung der Elektrizitätsabgabe auf das letztjährige Niveau. Ebenso sollen die Erneuerbaren Förderpauschale und der Erneuerbaren Förderbetrag wieder ausgesetzt werden. „Es ist mir aber auch wichtig zu betonen, dass wir in Tirol mittlerweile mit dem landeseigenen Energieversorger TIWAG einen der in Österreich günstigsten Bruttoarbeitspreise für Strom (11,76 Cent pro kWh, Stand Mai 2025) erreichen konnten,“ stellt AK Präsident Zangerl auch Positives heraus.

Keine Schwächung für Stromkund:innen!

Vor diesem Hintergrund verweist AK Präsident auf die derzeit laufende Begutachtung des Elektrizitätswirtschaftgesetzes (ElWG). „Wir sehen Teile des aktuellen Entwurfs für das Gesetz äußerst kritisch. Preiserhöhungen durch Stromanbieter würden erleichtert und die Position der Konsumentinnen und Konsumenten sehr geschwächt,“ so Zangerl. „Die Regierung darf hier nicht die Bedürfnisse der teuerungsgeplagten Menschen aus den Augen verlieren!“

Eine Zusammenfassung der wichtigsten Kritikpunkte der AK Tirol am Entwurf des Elektrizitätswirtschaftgesetzes finden Sie in der rechten Spalte als Download. 

offen gesagt

"Am Energiesektor braucht es sofort Entlastungsmaßnahmen, die auch umgehend bei den Menschen ankommen müssen!"

Erwin Zangerl,
AK Präsident

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