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Sozialrechtliche Bestimmungen: Das ändert sich bei Pension, Kindergeld etc.
Das neue Jahr bringt zahlreiche Änderungen bei den sozialrechtlichen Bestimmungen. Die Sozialrechtsexpert:innen der AK Tirol haben die wichtigsten Neuerungen zusammengefasst: von Ausgleichszulage über Familienbeihilfe und Pflegegeld bis hin zur Rezeptgebühr.
Ausgleichszulage
Mit 1.1.2025 wird der Richtsatz für die Ausgleichszulage für alleinstehende Pensionisten auf € 1.273,99 und für Pensionisten, die mit dem Ehegatten (der Ehegattin) im gemeinsamen Haushalt leben, auf € 2.009,85 angehoben.
Langzeitversicherten Personen gebührt bei gewöhnlichem Aufenthalt im Inland zur Ausgleichszulage/Pension aus eigener Pensionsversicherung ein Bonus, der bis zu einem Gesamteinkommen von € 1.386,20 maximal € 188,60 beträgt, wenn sie zum Stichtag mindestens 360 Beitragsmonate der Pflichtversicherung erworben haben, bis zu einem Gesamteinkommen von € 1.656,05 maximal € 481,-, wenn sie zum Stichtag mindestens 480 Beitragsmonate der Pflichtversicherung aufgrund einer Erwerbstätigkeit erworben haben. Der Bonus beträgt maximal € 480,49 bei einem Gesamteinkommen bis € 2.235,34 (samt dem Nettoeinkommen des im gemeinsamen Haushalt lebenden Ehegatten/eingetragenen Partners), wenn die versicherte Person zum Stichtag mindestens 480 Beitragsmonate erworben hat.
Geringfügigkeitsgrenze
Die Geringfügigkeitsgrenze beträgt im Jahr 2025 € 551,10. Wer weniger monatlich brutto verdient, gilt als geringfügig beschäftigt. Geringfügig Beschäftigte sind nicht voll sozialversichert (nur unfallversichert). Es gibt jedoch die Möglichkeit, über Antrag auf freiwilliger Basis um € 77,81 monatlich einen Schutz in der Kranken- und Pensionsversicherung zu erlangen (Opting in).
Ein regelmäßig geringfügig Beschäftigter hat die gleichen Rechte wie ein Teil- oder Vollzeitbeschäftigter. Dazu zählen Anspruch auf Urlaub, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, das Recht auf Pflegefreistellung und der Anspruch auf Abfertigung. Ebenso haben geringfügig Beschäftigte Anspruch auf Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, wenn dies die Vollzeitbeschäftigten der gleichen Branche auch haben (in den meisten Fällen kollektivvertraglich vereinbart).
Höchstbeitragsgrundlage
Als Höchstbeitragsgrundlage wird die monatliche Einkommensgrenze bezeichnet, bis zu deren Höhe Sozialversicherungsbeiträge bezahlt werden müssen. Für das Jahr 2025 beträgt sie monatlich € 6.450 (laufendes Bruttoentgelt ohne Sonderzahlungen).
Pflegegeld
Mit 1.1.2025 wird das Pflegegeld wieder in allen 7 Stufen erhöht. Das Pflegegeld der Stufe 1 gebührt in Höhe von € 200,80, der Stufe 2 in Höhe von € 370,30, der Stufe 3 in Höhe von € 577, der Stufe 4 in Höhe von € 865,10, der Stufe 5 in Höhe von € 1.175,20, der Stufe 6 in Höhe von € 1.641,10 und der Stufe 7 in Höhe von € 2.156,60.
Pensionen
Aufgrund der Bestimmungen im Pensionsanpassungsgesetz 2025 werden die Pensionen, wie in den Jahren davor, nicht mit einem einheitlichen Prozentsatz, sondern gestaffelt erhöht. Ausschlaggebend ist das jeweilige monatliche Gesamtpensionseinkommen (GPE) einer Person. Bis zu einem GPE von € 6.060, erfolgt eine Anpassung um 4,6 % - über € 6.060 werden die Pensionen pauschal um € 278,76 erhöht.
Rezeptgebühr und eCard
Die Rezeptgebühr wird im Jahr 2025 auf € 7,55 angehoben. Auch die Einkommensgrenzen für die Befreiung von der Rezeptgebühr wurden erhöht. Bei Alleinstehenden darf das monatliche Nettoeinkommen € 1.273,99, bei Ehepaaren € 2.009,85 nicht übersteigen. Für Personen, die aufgrund ihrer Erkrankungen überdurchschnittlich hohe Ausgaben nachweisen können, erhöht sich diese Grenze auf € 1.465,09 (für Alleinstehende) bzw. € 2.311,33 (für Ehepaare). Das Service-Entgelt für die eCard wird für das Jahr 2025 auf € 14,65 angehoben und mit dem Lohn bzw. Gehalt im November 2025 einbehalten.
FÜR ELTERN
Familienbeihilfe
Die Höhe der Familienbeihilfe ist abhängig vom Alter des Kindes sowie der Anzahl der Kinder. Für das erste Kind stehen ab der Geburt monatlich 138,40 Euro zu, ab 3 Jahren 148 Euro, ab 10 Jahren 171,80 Euro und ab 19 Jahren 200,40 Euro. Der monatliche Gesamtbetrag erhöht sich durch die Geschwisterstaffelung für jedes Kind: wenn sie für 2 Kinder gewährt wird, um 8,60 Euro für jedes Kind. Bei 3 Kindern um 21,10 Euro pro Kind, bei 4 Kindern um 32,10 Euro pro Kind, bei 5 Kindern um 38,90 Euro pro Kind, bei 6 Kindern um 43,40 Euro pro Kind und für 7 und mehr Kinder um 63,10x Euro für jedes Kind. Der Erhöhungsbetrag für ein behindertes Kind ist 189,20 Euro. Gleichzeitig mit der Familienbeihilfe wird der Kinderabsetzbetrag von 70,90 Euro für jedes Kind ausbezahlt.
Kindergeld
Eltern können sich entscheiden zwischen dem Kinderbetreuungsgeld-Konto (Grundvariante und flexible Variante) oder dem einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeld. In der kürzesten Variante (365 Tage ab Geburt) beträgt das pauschale Kinderbetreuungsgeld 41,14 Euro täglich, in der längsten Variante mit 851 Tagen ab Geburt 17,65 Euro täglich. Das einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld beträgt 80 % des (fiktiven) Wochengeldes, max. 80,12 Euro täglich. Der Familienzeitbonus gebührt in Höhe von 54,87 Euro täglich, wenn der Vater ununterbrochen 28 - 31 Tage innerhalb von 91 Tagen ab der Geburt seine Erwerbstätigkeit unterbricht.
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