Portraitbild von AK Präsident Erwin Zangerl.
© AK Tirol/ Angelo Lair
21.10.2024

AK Zangerl zum Equal Pay Day 2024: "Ab heute arbeiten Tirolerinnen gratis!"

Der Tiroler Equal Pay Day fällt heuer auf den 21. Oktober. Das heißt: Tiroler Frauen arbeiten heuer im Verhältnis zu den Männern 72 Tage „gratis“. Oder anders gesagt: Männer haben zu diesem Zeitpunkt bereits so viel verdient, wie Frauen im ganzen Jahr. Damit liegt Tirol im Bundesländervergleich an drittletzter Stelle. Bemerkenswert ist auch, dass der österreichweite Equal Pay Day „erst“ auf den 1. November fällt.

Frauen in Österreich verdienen immer noch um durchschnittlich 9.820 Euro (16,6 %) weniger als Männer und leisten zudem mehr unbezahlte Arbeit.
Und so fällt der österreichweite sogenannte Equal Pay Day – also jener Tag, ab dem die Frauen im Vergleich zu den Männereinkommen „gratis“ arbeiten, auf den 1. November (Jahreseinkommen auf Basis von Vollzeitbeschäftigung).

Aufgeschlüsselt nach Bundesländern ergibt sich für Tirol ein noch dramatischeres Bild: Nicht nur, dass sowohl die Männereinkommen mit 56.800 Euro als auch die Einkommen der Frauen mit 45.714 Euro die jeweils österreichweit niedrigsten sind. Auch der Einkommensnachteil der Frauen ist mit 11.086 Euro (19,5 Prozent) der bundesweit drittgrößte.
Größer als in Tirol sind die Einkommensunterschiede nur noch in Oberösterreich und Vorarlberg, dort werden jedoch bessere Löhne bezahlt.

„Das Ziel ist: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!“

„Frauen in Tirol arbeiten heuer im Vergleich zu Männern im Durchschnitt 72 Tage unbezahlt. Diese aktuellen Zahlen zeigen deutlich, dass es noch viel zu tun gibt. Wir wollen die Lohnschere schließen. Unser Ziel ist: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, betont AK Präsident Erwin Zangerl. „Außerdem muss immer wieder sichtbar gemacht werden, dass sie einen Großteil der unbezahlten Arbeit leisten und sich um Hausarbeit, Kindererziehung und Pflege von Angehörigen kümmern. Dadurch sind viele einer höheren Belastung ausgesetzt und haben weniger Freizeit. Und dieser Einsatz wirkt sich auf das Einkommen und die Pension aus. Die Einkommensschere setzt sich in der Pension fort. Altersarmut betrifft noch immer vor allem Frauen. Das ist alarmierend!“

Zangerl findet es „empörend, dass wir im Jahr 2024 im hochentwickelten Österreich immer noch über gleiche Bezahlung von Frauen und Männern reden müssen.“

Die niedrigeren Einkommen von Frauen sind durch einige Faktoren erklärbar,

  • darunter sind Teilzeitarbeit oder generell geringere Einkommen in so genannten „Frauenbranchen“.
  • Hinzu kommt, und auch das ist nicht neu, dass Frauen den überwiegenden Teil der unbezahlten Arbeit – Haushalt sowie Betreuung und Pflege von Kindern und Angehörigen – leisten. Das ist vielfach ein Knackpunkt, denn wer viel unbezahlt arbeitet, muss bei der bezahlten Erwerbsarbeit zurückstecken.
    Deshalb fordert die AK den weiteren Ausbau einer sozialen Infrastruktur: den flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen in Österreich mit Schwerpunkt auf regionalen Bereichen sowie den Ausbau der professionellen Pflege- und Betreuungsangebote.
  • Es bleibt aber immer noch ein nicht erklärbarer Rest.

Eine Tabelle mit Männer- und Frauen-Einkommen im Bundesländer-Vergleich und den jeweiligen Equal Pay Days 2024 gibts in der rechten Spalte als Download.

OFFEN GESAGT

"Es ist empörend, dass wir im Jahr 2024 im hochentwickelten Österreich immer noch über gleiche Bezahlung von Frauen und Männern reden müssen."

Erwin Zangerl,
AK Präsident


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