Pellets
Pellets © Gerhard Seybert, Fotolia.com
14.9.2022

Pellets als Spekulationsobjekt? - AK schaltet Wettbewerbsbehörde ein

Gibt es illegale Preisabsprachen und Hortungen bei Pellets? Die AK Tirol geht
konkreten Verdachtsmomenten nach und hat die Bundeswettbewerbsbehörde eingeschaltet.


Der Preis für Holzpellets hat sich seit Winter 2021 kontinuierlich nach oben entwickelt und fast verdoppelt. Dies sei der Verknappung am europäischen Markt und den Hamsterkäufen der Verbraucher geschuldet, heißt es aus der Branche. Argumente, die im ersten Moment zwar schlüssig klingen mögen, bei genauerer Hinsicht aber nicht Stand halten dürften. Dies zeigen Recherchen der AK Tirol. Im Zentrum dabei stehen einerseits der bereits in die Kritik geratene Verein proPellets Austria, andererseits heimische Anbieter von Pellets. So geben diese auf Nachfrage an, dass sie auf die Preisgestaltung ihrer Pellets keinen Einfluss hätten, da der Preis vom Verein proPellets vorgegeben werde. Auch liegen der AK Aussagen vor, wonach die Holzpellets-Lager verschiedener heimischer Anbieter gut gefüllt seien und es aktuell keine Hinweise gebe, dass ein Mangel vorliegen würde. Dies lässt den Schluss zu, dass die Preissteigerung nicht auf die allgemeine Teuerung zurückzuführen ist, sondern auf eine bewusste Verknappung mit dem Ziel einer Gewinnmaximierung.

Risiko Versorgungskrise

Auch offizielle Zahlen wie jene der Statistik Austria lassen einen solchen Schluss zu: Gäbe es eine Verknappung am europäischen Markt, müsste der österreichische Export steigen, da Österreich mehr Pellets produziert als verbraucht. Dies ist jedoch nicht der Fall, lediglich eine leichte Abnahme bei den Importen ist zu bemerken.
Gemäß dem Kartellgesetz hat die AK Tirol nun den Antrag zur Prüfung von Preisabsprachen und Warenhortungen bei der Bundeswettbewerbsbehörde eingebracht. Dies auch vor dem Hintergrund, dass Lieferanten eine Lieferung erst für den Spätherbst bzw. Winter garantieren und damit eine gefährliche Versorgungskrise riskiert wird…

Kontakt

Kontakt

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

E-Mail: presse@ak-tirol.com

Telefon: +43 800 22 55 22 1300
(Kostenlose Hotline )

Fax: +43 512 5340 1290

Das könnte Sie auch interessieren

Pellets, Geldscheine

Pelletspreise: Ermittlungen lassen Fragen offen

AK Zangerl: "Für die Pellets-Branche ist der Bericht der Bundeswettbewerbs­behörde fast wie ein Freibrief, genauso weiterzumachen wie bisher."

Pellets Heizen

Pellets: Ermittlungen zu Preisabsprachen

Nach Recherchen der AK Tirol zu illegalen Preisabsprachen und Hortungen wurde die Wettbewerbsbehörde tätig. Verdachtsmomente dürften sich erhärten.

AK Präsident Erwin Zangerl

"Wer auf den freien Markt vertraut, wird frieren!"

Bei Corona galt "Koste es, was es wolle!". Das erwartet sich AK Präsident Zangerl für die Beschäftigten auch zur Bewältigung der Energiekrise.