
Weitere Krebserkrankungen müssen als Berufskrankheit anerkannt werden!
Von der AUVA wurden zwischen 2010 und 2018 nur 981 Krebserkrankungen als Berufskrankheit anerkannt, da nur jene Krankheiten als Berufskrankheiten gelten, die in der „Liste der Berufskrankheiten“ bzw. der Generalklausel (ASVG) erfasst sind. Hier ist dringend eine Anpassung erforderlich.
Noch bis 2001 hatte sich Österreich an Deutschland orientiert und die jeweils aktuellen (Grenz-)Werte für gefährliche bzw. schädliche Arbeitsstoffe sowie Immissionen übernommen, sodass der Schutz der Arbeitnehmer:innen garantiert war.
Mittlerweile erscheint die gesetzliche „Liste der Berufskrankheiten“ jedoch willkürlich und antiquiert. Von der AUVA wurden zwischen 2010 und 2018 nur 981 Krebserkrankungen als Berufskrankheit anerkannt, da nur jene Krankheiten als Berufskrankheiten gelten, die in der „Liste der Berufskrankheiten“ bzw. der Generalklausel (ASVG) erfasst sind.
Auf Stand bringen
„Hier besteht dringender Handlungsbedarf“, fordert die AK Tirol den Gesetzgeber auf, die Liste der Berufskrankheiten auf den neuesten medizinischen bzw. technischen Stand zu bringen und nötige Änderungen – gerade in Bezug auf die Anerkennung von Krebsarten als Berufskrankheit – vorzunehmen.
Asbest & Formaldehyd
Krebserzeugende Arbeitsstoffe und deren veralteten Werte findet man vor allem im Bau- und Baunebengewerbe, in Kfz-Werkstätten, Tischlereien, Metallverarbeitung, in der Reinigung, Kunststoffindustrie oder auch im Gesundheitswesen: 729 Arbeitnehmer:innen erkrankten zwischen 2015 bis 2021 durch die Arbeit mit Asbest an Krebs (Rippenfell, Lungen und Kehlkopf). 128 Krebsfälle wurden durch Hartholz verursacht. Formaldehyd in Desinfektionsmitteln oder medizinischen Produkten ist eindeutig krebserregend.
Hinzu kommt, dass 20 % der Arbeitnehmer:innen diesen krebserzeugenden Gefahren meist unbewusst ausgesetzt sind und die Erkrankungen vielfach erst Jahre nach der Exposition auftreten, oft erst in der Pension. Eine mögliche Berufskrankheit wird dann selten bedacht bzw. gemeldet und ist schwer nachweisbar.
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