Zangerl: "PV-Einspeistarife der Tiwag zeigen, dass Strompreis zu hoch ist!"
Während der Bund für die Errichtung von Photovoltaikanlagen allein für das Jahr 2023 600 Millionen Euro an Förderungen bereitstellt und auch das Land Tirol millionenschwere Förderpakete schnürt, zeigt sich nun die Kehrseite der Energiewende: Zum einen gibt es jetzt schon Probleme mit dem überlasteten Stromnetz, zum anderen sind in Tirol die Einspeistarife der TIWAG für Privatkunden extrem niedrig. Angesichts der Übergewinne der TIWAG kritisiert AK Präsident Erwin Zangerl in diesem Zusammenhang erneut die Preispolitik beim Landesenergieversorger. „Die TIWAG ist nicht bereit, für PV-Strom denselben Preis zu bezahlen, den sie von ihren Kunden verlangt, das zeigt deutlich, dass die Tarife für Verbraucher derzeit viel zu hoch sind“, so Zangerl. Er fordert noch im Herbst eine Strompreissenkung um mindestens 10 Cent.
Obwohl gerade Tirol das Land der Wasserkraft ist, wird auch hier vermehrt auf Photovoltaik gesetzt. Leider nicht zur Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden. Nicht nur, dass in Tirol der eigentlich aus heimischer Wasserkraft gewonnene Strom stark verteuert wurde, sind auch die Einspeistarife von Privatkunden im Österreichvergleich sehr gering.
„Es besteht hier wie es scheint eine enorme Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Einerseits will man Privaten Photovoltaik schmackhaft machen, andererseits wächst aber bei vielen der Frust über Förderlotterien und niedrige Einspeistarife. Letztendlich werden Menschen mit Versprechungen in die Photovoltaik getrieben, die nicht erfüllt werden können. So geht Klimawende sicher nicht“, kritisiert AK Präsident Erwin Zangerl. Nicht nur bei den Stromtarifen fehle die Transparenz, so Zangerl, es fehle auch der Plan, was mit dem privat erzeugten Strom passieren soll. Gerade im Sommer ist die mittels Photovoltaik erzeugte Energie wenig gefragt, hier sei sogar zu viel Energie verfügbar. Und obwohl in Summe zu viel Energie verfügbar ist, leiden Konsument:innen und Wirtschaft unter den hohen Energiekosten. Problematisch scheint auch das Fehlen belastbarer Netze, die für die Einspeisung privat erzeugter Energie nicht ausgerichtet sind. „Der notwendige Ausbau der Netze wird sich wieder in höheren Energiekosten niederschlagen, das wird wieder zu Lasten der Kundinnen und Kunden gehen“, sagt Zangerl.
Zangerl kritisiert auch, dass man sich angesichts der TIWAG-Preispolitik nach Alternativen außerhalb Tirols umsehen müsse. „Regionalität spielt hier keine Rolle mehr, es geht nur um den Gewinn. Im Endeffekt will man ein System installieren, bei dem analog zum Ölpreis jeden Tag ein anderer Strompreis herrscht, damit die Gewinne weiter maximiert werden können“, so der Tiroler AK Präsident.
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