Einheimischen-Tarife: Kanzleramt ist nun am Zug
Zangerl: "Ich erwarte mir vom Bundeskanzleramt ein klares Bekenntnis zu den Einheimischen-Tarifen und eine klare Aussage, wie das zu regeln ist."
Auch wenn der Tourismus in Tirol ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, darf nicht vergessen werden, dass die heimische Bevölkerung das ganze Jahr in Tirol lebt, hier Steuern zahlt und direkt bzw. indirekt maßgeblich zum Erfolg des heimischen Tourismus beiträgt. „Es ist völlig klar, dass die Bedürfnisse und Interessen der Tirolerinnen und Tiroler ebenso angemessen zu berücksichtigen sind, wie jene von Urlaubern“, stellt AK Präsident Erwin Zangerl klar. Auch die Vollversammlung der AK folgt dieser Argumentation und sprach sich in ihrem letzten Treffen für eine Vergünstigung aus: Einheimische sollen das Angebot im Sommer- und Wintertourismus zu vergünstigten Tarifen nutzen können, so der einstimmige Tenor.
Dass die Lebenshaltungskosten in Tirol die höchsten Österreichs sind, während die Löhne im Vergleich mit zu den niedrigsten in Österreich zählen, ist ein seit langem bekanntes Ärgernis. Aus diesem Grund können sich viele, vor allem Familien und Alleinerzieher:innen, das Freizeit- und Kulturangebot nicht mehr leisten. Denn die Eintrittspreise zur Nutzung der hiesigen Infrastruktur sind sehr kostspielig. Es ist beispielsweise kein Einzelfall, dass eine 4-köpfige Familie, die über keine spezielle Karte wie das Freizeitticket oder die Snow-Card etc. verfügt, für einen gemeinsamen Skitag an bloßen Eintrittspreisen zwischen 120 und 180 Euro zahlen muss, je nach Destination.
Dabei ist es aus gesellschafts-, sozial- und speziell gesundheitspolitischen Überlegungen heraus unerlässlich, dass die Nutzung von Tourismusinfrastruktur für Einheimische leistbar bleibt:
Neben den direkten gesundheitlichen und sozialen Vorteilen gibt es auch langfristigen ökonomischen Nutzen von vergünstigten Tarifen für die ansässige Tiroler Bevölkerung. „Eine gesunde und zufriedene Bevölkerung stärkt das positive Image Tirols als attraktives Reiseziel. Wenn wir die Einheimischen nicht mit ins Boot holen, wird das über kurz oder lang zu schweren Verwerfungen führen“, warnt Zangerl.
Tirols AK Präsident fordert daher die politisch Verantwortlichen auf, unter Einbeziehung von Sozialpartnern und Stakeholdern im Tourismus organisatorische und rechtliche Voraussetzungen für vergünstigte Tarife im Sommer- und Wintertourismus zu entwickeln, damit das Tiroler Freizeit- und Kulturangebot für die einheimische Bevölkerung leistbar ist.
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