AK Präsident Zangerl: "Die Gästekarten sollen 2026 auf den Prüfstand!"
80 Millionen Euro, die für Tirols Beschäftigte 2025 zurückgeholt wurden – so lautet die aktuelle Leistungsbilanz der AK Tirol. Nicht nur ein Rekordergebnis, sondern für AK Präsident Erwin Zangerl ein starkes Zeichen, wie wichtig die AK für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist. Im Interview mit der Tiroler Arbeiterzeitung (TAZ) spricht Zangerl über Kritik an der AK, ihre Leistungen und warum die Tourismusgesinnung in Tirol nicht die beste ist.TAZ: Herr Präsident, die aktuelle Leistungsbilanz stellt der AK Tirol ein hervorragendes Zeugnis aus. 80 Millionen Euro wurden heuer für die Beschäftigten erkämpft. Sie müssten angesichts des Ergebnisses zufrieden sein…
Zangerl: Das bin ich natürlich. Die Kehrseite ist aber, dass die erkämpften Vertretungserfolge teils auf enorme Zuwächse im Sozial- und Arbeitsrecht sowie bei den Geldern aus Insolvenzen zurückzuführen sind. Man sieht deutlich, dass es in der Arbeitswelt für die Beschäftigten immer schwieriger wird. Umso wichtiger ist es aber, mit der AK eine Partnerin an der Seite zu haben, die im Ernstfall da ist und die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vertritt.
Es gibt aber nach wie vor politische Stimmen, die der AK kritisch gegenüberstehen…
Zangerl: Das verstehe ich, angesichts unserer Erfolge. Die Frage ist aber immer, welche Interessen hinter den kritischen Stimmen stecken: Jene der Wirtschafts- und Industrielobby oder jene der Beschäftigten, die eben keine Lobby haben. Ich verstehe schon, dass gewisse Gruppen krampfhaft versuchen, die AK in Misskredit zu bringen, aber wir haben nichts zu verbergen. Wir können die Leistung für unsere Mitglieder Jahr für Jahr ganz klar in Zahlen fassen und 80 Millionen Euro, die man für die Beschäftigten erzielt hat, sind ein doch deutlicher Leistungsbeweis. Dieses Geld wäre sonst nicht bei den Beschäftigten angekommen. Und was einige noch stört: Das Geld unserer Mitglieder wird nicht nur ordentlich verwaltet, sondern sie erhalten weit mehr zurück, als der jährliche Solidarbeitrag ausmacht.
Die AK hat nun ihr Angebot zusätzlich erweitert und es gibt für die Mitglieder teils deutlich vergünstigte Freizeitangebote. Welche Rolle spielt dabei die Diskussion um die Einheimischentarife?
Zangerl: Dass der VKI Wien eigenmächtig zusammen mit dem Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen gegen die Einheimischen-Tarife vorgegangen ist, war nie in unserem Interesse. Es wäre ja unsinnig zu glauben, wir würden gegen unsere Mitglieder vorgehen, die ja von diesen Tarifen profitieren. Aber der Schaden ist angerichtet und wir versuchen gemeinsam mit dem Land Tirol, das in Brüssel zu reparieren. In der Zwischenzeit haben wir uns im Rahmen unserer Schutzkarte Partnerunternehmen gesucht, die daran interessiert sind, den Einheimischen bzw. den Arbeitnehmer:innen und deren Familien ein vergünstigtes Freizeitvergnügen zu ermöglichen. Obwohl wir uns an alle gewandt haben, gibt es doch einige, die kein Interesse zeigen, vergünstigte Tarife anzubieten (siehe links). Die Begründung ist dann immer, dass die AK den Schaden verursacht hätte, was natürlich hanebüchen und den handelnden Personen auch klar ist. Oder es geht darum, dass man aufgrund der derzeitigen Rechtsunsicherheit keine vergünstigten Tarife anbieten könne, was auch eine Ausrede ist, da wir klar gesagt haben, dass die AK im Ernstfall den Partnerunternehmen Rechtsschutz gewährt und bis zum Europäischen Gerichtshof gehen wird, sollten diese Vergüngstigungen beanstandet werden.
Warum stellen sich manche dann gegen das Angebot für die Arbeitnehmer:innen?
Zangerl: Es ist wohl so, dass einige keine günstigeren Tarife für Einheimische wollen, weil sie quasi die Pisten und die Infrastruktur verstopfen, die sie aber zu einem guten Teil mit ihrem Steuergeld mitfinanziert haben. Wir haben zahlreiche enttäuschte Mitglieder, vor allem aus dem Tiroler Unterland, die beklagen, dass es hier keine vergünstigten Angebote gibt. So gesehen braucht sich in Tirol auch keiner wundern, dass die Tourismusgesinnung nicht die beste ist. Scheinbar wird es erst ein Umdenken geben, wenn wir die Gäs-tekarte im kommenden Jahr auf den Prüfstand stellen, denn da ist nicht Brüssel zuständig, sondern das Land Tirol. Und eines kann ich jetzt schon vorausschicken: Gästekarten sind unzulässig, da sie ganz klar eine Diskriminierung der Einheimischen darstellen. An dieser Stelle möchte ich mich aber auch herzlich bei all jenen Unternehmen bedanken, die ganz unkompliziert ihre Bereitschaft erklärt haben, im Rahmen der AK Schutzkartenpartnerschaft vergünstigte Tarife anzubieten, teils bis zu 50 Prozent. In der aktuellen Beilage kann sich jeder davon überzeugen, was diese Unternehmen den Tiroler Arbeitnehmer:innen und deren Familien anbieten.
Arlberger Bergbahnen
Bergbahn Sölden
Bergbahnen Fieberbrunn
Bergbahnen Kitzbühel
Bergbahnen Obergurgl-Hochgurgl
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Hochalmlifte Christlum Achenkirch
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Schiregion Hochoetz
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Skizentrum Sillian-Hochpustertal
Skiwelt Wilder Kaiser (Going, Ellmau, Scheffau,
Söll, Itter, Hopfgarten, Westendorf, Brixen im Thale)
Spieljochbahn Fügen
St. Johanner Bergbahnen
Tiroler Zugspitzbahn
Zillertal Arena
Zillertaler Gletscherbahnen
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