Ein Ganove mit Maske stiehlt Daten.
Mit immer neuen Maschen versuchen sich Betrüger Daten oder Zugänge zu erschleichen. © Canva
20.12.2023

AK warnt vor Identitätsdiebstahl: Vorsicht bei Amazon-Rechnungen von „Riverty Services GmbH“

Beim Konsumentenschutz der AK Tirol häufen sich Anfragen zu Amazon-Schreiben: Diese betreffen angebliche Bestellungen mit der Zahlungsart „Monatsrechnung“, auf die Zahlungsaufforderungen des Inkassobüros „Riverty Services GmbH“ folgen. Das Skurrile daran: Die Betroffenen haben gar nichts bestellt. Wer oder was genau dahinter steckt ist unklar. Die AK Tirol rät zu erhöhter Aufmerksamkeit und im Fall des Falles zur Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle.

In den meisten Fällen beginnt alles ziemlich harmlos – mit einem Begrüßungsbrief von Amazon: „Herzlichen Dank für Ihre erste Bestellung mit Monatsrechnung auf amazon.de“. Kurz darauf folgt der Hinweis in Fettdruck: „Falls diese Bestellung nicht von Ihnen getätigt wurde, kontaktieren Sie bitte unseren Kundenservice telefonisch oder via Email.“ Es folgen eine deutsche Telefonnummer und eine eMail-Adresse, die auf „amazon.de“ endet.

Wird darauf nicht oder zu spät reagiert, flattert einige Wochen später eine Inkassomahnung der Riverty Services GmbH mit Zusatzkosten ins Haus: Verzugszinsen, Bearbeitungs- und Evidenzhaltungsgebühren und zusätzlichen Mahnkosten. Schnell wird aus einem manchmal überschaubaren Rechnungsbetrag eine stattliche Forderung. Wer jetzt noch nicht reagiert, der bekommt die 2. Mahnung mit wiederum erhöhten Kosten und die Drohung der gerichtlichen Klage.

Tirolerinnen und Tiroler, die sich mit diesen Zahlungsaufforderungen an die AK Tirol gewandt haben, berichten davon, dass sie gar keine entsprechenden Bestellungen durchgeführt haben. Manche der Betroffenen hatten überhaupt noch nie etwas bei Amazon bestellt und einige auch gar keinen Account.

Divergierende Antworten von Amazon

Die AK Konsumentenschützer:innen haben Amazon Deutschland mit den zahlreichen Schreiben konfrontiert und dabei sowohl von Amazon Deutschland als auch von Amazon USA divergierende Antworten erhalten. Während Amazon Deutschland ausweichend antwortete, teilte die Zentrale zur Betrugsbekämpfung des US-Riesen mit, dass es sich zumindest im Falle eines Schreibens ziemlich sicher um einen betrügerischen Hintergrund handelt.

Betrugsmasche

Da sich die Anfragen dazu in letzter Zeit gehäuft haben, darf vermutet werden, dass es sich um eine größer angelegte Betrugsmasche handelt. In einigen Fällen wurden möglicherweise mit den Namen der Opfer eMail-Adressen mit Klarnamen erstellt und mit Hilfe dieser dann wiederum Amazon-Accounts eröffnet, ohne dass die betroffenen Konsument:inn:en etwas davon wussten. Erst durch das Schreiben von Amazon mit dem Hinweis auf die erste Bestellung gegen Rechnung wurden sie darauf aufmerksam.

Der Konsumentenschutz der AK Tirol rät:

  • Bei Erhalt eines Amazon-Schreibens mit dem Hinweis, dass etwas auf Monatsrechnung bestellt worden ist, sofort prüfen, ob tatsächlich auch eine entsprechende Bestellung durchgeführt wurde. Falls nicht, sofort reagieren und Amazon dies – am besten schriftlich – mitteilen sowie um Ausbuchung der Forderung und schriftliche Bestätigung ersuchen.
  • Bei Verdacht auf Identitätsdiebstahl oder weitere betrügerische Handlungen kann sofort Anzeige gegen „Unbekannt“ bei der nächsten Polizeiinspektion erstattet werden. Eine Anzeigebestätigung aushändigen lassen und an Amazon und gegebenenfalls auch an Riverty mit dem Ersuchen um Ausbuchung der betrügerisch ausgelösten Forderung übermitteln.


Bei Fragen und Problemen steht der Konsumentenschutz der AK Tirol unter der kostenlosen Hotline 0800-225522-1818 zur Seite.

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E-Mail: konsument@ak-tirol.com 

Bitte beachten Sie, dass wir Ihnen per E-Mail nur eine erste Orientierung anbieten können.

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